Die frage der Ungarn-Flüchtlinge von 1956 in Iserlohn. Quellensammlunk - A Szabolcs-Szatmár-Bereg Megyei Levéltár Kiadványai II. Közlemények 35. (Nyíregyháza, 2006)
Quellen - Zeitungsartikel
Die Flüchtlinge sprechen nur wenig. Aber wenn sie etwas sagen, dann immer wieder ein Wort in ihrer Sprache: „Szabadság!" Von den Freiheitskämpfern des Landes sprechen sie als von todesmutigen Männern, die Ungarn solange nicht zur Ruhe kommen lassen dürften, als noch ein russischer Soldat auf Ungarns Boden stehe. In der Sprache ihrer Heimat begrüßte die Ankommenden der Ordinarius für finnisch-ugrische Philosophie an der Universität Göttingen, Prof. Dr. Farkas. In deutscher Sprache dankte er Deutschland für die Aufnahme der Flüchtlinge aus Ungarn. 120 Angehörige des Transportes wurden sofort in ein Aufnahmelager weitergeleitet, das in der Göttinger Schule eingerichtet wurde. Alle ungarischen Flüchtlinge aus Friedland werden in den nächsten Tagen in die Aufnahmeländer Baden-Württemberg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen reisen, denn das Lager Friedland erwartet stündlich die Ankunft von vier großen deutschen Aussiedlertransporten. Bundesvertriebenenminister Oberländer wird heute in Friedland die ungarischen Flüchtlinge begrüßen und gleichzeitig einen Transport von mehr als 200 Schlesien! empfangen, die aus den polnisch verwalteten Ostgebieten kommen. Wegen des steigenden Zustroms von Ungarn-Flüchtlingen und der wachsenden Not in Oesterreich nimmt die Bundesrepublik sofort weitere 1500 Flüchtlinge auf. Bereits heute werden noch einmal 500 Flüchtlinge im Lager Friedland und am Montag je 500 in den Lagern Schalding und Piding in Bayern untergebracht. 10. IKZ, 26. November 1956 S. 2. KADAR: ROTE TRUPPEN BLEIBEN Der ungarische Regierungschef betont Unnachgiebigkeit „Nagys Abreise ist keine Verbannung" dpa Wien, 26. 11. Der ungarische Ministerpräsident Kadar sagte am Sonntag nach einer Meldung von Radio Budapest, es wäre falsch gewesen, Imre Nagy die Rückkehr in seine Wohnung zu gestatten, da er sonst von „Konterrevolutionären" ermordet worden wäre. Die jetzige Regierung, so sagte Kadar, gedenke nicht, Nagy wegen seiner „Verfehlungen, die er gegen das Volk begangen" habe, zur Verantwortung zu