Császár István - Soós Viktor Attila: Der ungarische Tarsitius. Das Leben und Martyrium von János Brenner, 1931-1957 (Szombathely, 2003)

Skizze über die Verfolgung der katholischen Kirche in Ungarn (1945-1957)

Katholische Ausschuss des Landesfriedensrates einberufen. Zum Vorsitzenden des Friedensrates wurde Endre Hamvas, Bischof von Csanád, ernannt. Der Landesfriedensausschuss der Katholischen Priester setzte seine Tätigkeit fort. Die gesetzkräftige Verordnung Nr. 22 des Jahres 1957 stellte die Einsetzung in kirchliche Ämter unter noch strengere Bedingungen. Bischofsernennungen wurden unmöglich, und die amtierenden Ordinarien wurden verpflichtet, in die unteren Ämter nur von der Regierung bewilligte Personen einzusetzen. Dadurch wurde erreicht, dass allmählich eine kirchliche Hierarchie entstand, die mit dem sozialistischen Staat kolla­­borierte. Die Hierarchie der katholischen Kirche in Ungarn erlitt immer mehr Verluste. Kardinal Mindszenty war bis 30. Oktober 1956 in Hausarrest. Nachdem er befreit worden war, nahm er für einige Tage an der Gestaltung des politischen und kirchlichen öffentlichen Lebens aktiv teil, nach der blutigen Niederschlagung des Aufstandes und Freiheitskampfes 1956 flüchtete er am 4. November 1956 - um einer neuerlichen Gefängnisstrafe auszuweichen - in die US-amerikanische Botschaft zu Budapest und bat um Asylrecht. Er lebte dort 15 Jahre lang. Aufgrund einer Vereinbarung zwischen der ungarischen Regierung und dem Heiligen Stuhl erfolgte 1971 seine Exilierung, er lebte bis zu seinem Tod 1975 in Wien. József Grosz war bis 19. Mai 1956 im Gefängnis, dann wurde er durch Amnestie befreit. Er übernahm die Leitung der Ungarischen Katholischen Bischofskonferenz wieder, wurde aber zu einem gebrochenen, zum Kompromiss bereiten Oberhirten. József Pétery wurde 1942 zum Bischof von Vác ernannt. Wegen seines Verhaltens während der Verhandlungen zwischen 25

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