Császár István - Soós Viktor Attila: Der ungarische Tarsitius. Das Leben und Martyrium von János Brenner, 1931-1957 (Szombathely, 2003)

Skizze über die Verfolgung der katholischen Kirche in Ungarn (1945-1957)

nehmt auch dies in Liebe an! Denn auch dies geschah für euch. Jetzt versteht ihr das vielleicht noch nicht, aber der liebe Gott wird es euch erklären. Im Priesterseminar soll sich unsere Berufung bewähren. Wenn es uns immer nur gut geht, welche Garantie haben wir, dass wir Gott suchen und nicht das bequeme Leben? Wenn wir aber in den Erprobungen treu bleiben, dann wirkt tatsächlich der Ruf Gottes in uns. Ich danke euch für die Bereitschaft; wenn ich euch um etwas gebeten habe, habt ihr es nie abgelehnt. Betet für mich, damit ich durch die heilige Weihe treuer Diener Gottes werde bis zum Ende meines Lebens. “ (10. Juni 1954) János Brenner wurde am 20. Juni 1954 von Sándor Kovács, Diözesanbischof von Szombathely, im Dom zu Szombathely zum Subdiakon und am 12. Dezember zum Diakon geweiht. Nach dem Abschluss seiner Studien im Priesterseminar sandten seine Oberen an seinen Bischof die folgende Charakter­beschreibung von ihm: „Er ist intellektuell angelegt, neigt ein bisschen zum Rationalismus und Pessimismus. Mit einem harmonischen Ausgeglichensein, wo auch das Herz einen Platz hat, über­­brückt er glücklicherweise die Gegensätze. Er ist ein scharf­blickender Kritiker, aber wegen seiner Bereitschaft zum posi­tiven Einsatz und seiner Bescheidenheit ist er nie verletzend. Ein hervorragendes Talent und scharfer Geist, einer der begabtesten Studenten. Er ist eine ausgeprägte Persönlichkeit und tritt mit einer echten Haltung, die eines Priesters heutzu­tage würdig ist, auf. Sein warm und intelligent strahlender Charakter übte eine gute Wirkung auf seine Mitpriesteramtskandidaten aus. Er wird sich überall gut bewähren. Es wäre gut, wenn er bei einer Persönlichkeit, die stärker ist als seine, seine Arbeit anfangen dürfte. “ Diözesanbischof Sándor Kovács spendete János Brenner und seinen Mitpriesteramtskandidaten, László Nagy, István Seregély und Andor Szlávik, am 19. Juni 1955 im Dom zu 53

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