Császár István - Soós Viktor Attila: Der ungarische Tarsitius. Das Leben und Martyrium von János Brenner, 1931-1957 (Szombathely, 2003)
Skizze über die Verfolgung der katholischen Kirche in Ungarn (1945-1957)
von uns, wenn wir ihn warten lassen würden. Es lohnt sich, mit ihm zu gehen. Oft sagt er nicht, wohin er uns führt, oft eilt er, wir pusten, aber am Ende wird es immer klar, es hat sich gelohnt, mit ihm zu gehen. [...] Es umarmt Dich M. “ In dieser Zeit waren die Mönchsschüler in einer merkwürdigen Situation. Durch ihre Gelübde und ihre Spiritualität gehörten sie der entsprechenden Ordensgemeinschaft an. Dies war ihren Bischöfen und Oberen klar, aber die meisten ihrer Mitgefährten wussten davon gar nichts, denn sie waren ja Priesteramtskandidaten des Bistums und durften kein Zeichen ihres Mönchseins zeigen. Dieses Geheimhalten war nötig, denn wenn sich herausstellte, dass einer ein Mönch war, wurde er aus dem Seminar sofort entlassen. Anastasius János Brenner blieb sein ganzes Leben lang treuer Mönch seines Ordens und hielt nach seinen Möglichkeiten Kontakt mit seinen Mitbrüdern. Er durfte jedoch seine zeitliche Profess nicht erneuern, wie auch sein Bruder, Tóbiás László keine ewige Profess ablegen durfte. Dieser bat im Bistum Győr um die Aufnahme. Die Staatliche Kirchenbehörde (ÁEH) wurde Anfang Mai 1951 eingerichtet. Das Parlament erließ am 18. Mai das diesbezügliche Gesetz, das am nächsten Tag in Kraft trat. Die Parteizentrale entschied in kirchenpolitischen Angelegenheiten, und die ÁEH hatte die Aufgabe, alles auszuführen. Die Mitarbeiter der ÁEH waren auch in den Ordinariaten anwesend, wo sie die Korrespondenz und Tätigkeiten des Bistums beaufsichtigten, kontrollierten und leiteten. Sie leisteten von Anfang an eine aktive Arbeit, klärten auf, wer eine mönchische Vergangenheit hatte. Als Ergebnis der erfolgreichen Arbeit wurden vor dem Abschluss des Studienjahrs 1951/52 alle Priesteramtskandidaten weggeschickt, die aus einem Orden ins Priesterseminar kamen. Da die zeitliche Profess von Anastasius 48