Császár István - Soós Viktor Attila: Der ungarische Tarsitius. Das Leben und Martyrium von János Brenner, 1931-1957 (Szombathely, 2003)
Skizze über die Verfolgung der katholischen Kirche in Ungarn (1945-1957)
Verleumdungskampagne gegen ihn noch verstärkt, sondern man versuchte ihn auch mit Hilfe Roms zu beseitigen. Nach dem Misslingen all dieser Bemühungen entschloss man sich, ihn an der Ausübung seines Amtes zu hindern. Am 26. Dezember 1948 wurde der Kardinal in Esztergom festgenommen und in das Zentralgebäude der AVO, Andrássy Straße 60, gebracht. Nach 40tägigen Folterungen und Vernehmungen sprach das Volksgericht am 8. Februar 1949 in einem Konzeptionsprozess das Urteil: „Kardinal Mindszenty wird wegen republikfeindlicher Verschwörung, Spionage und Währungsschmuggel zu lebenslänglicher Flaft verurteilt.“ Aber den leidgeprüften Primas konnte man nicht brechen und zur Amtsniederlegung zwingen. Die Parteiführung erreichte also ihr Ziel nicht: es gelang ihr nicht durchzusetzen, dass ein kollaborierender Priester den Erzbischofsstuhl von Esztergom einnahm. Der Mindszenty-Prozess war das wichtigste Moment im Angriff gegen die Kirche. Man wollte dadurch die Notwendigkeit der Säkularisation der Schulen bestätigen und eine „Vereinbarung“ zwischen Staat und Kirche erzwingen. Nach der Verurteilung von Kardinal Mindszenty leitete József Grősz die Bischofskonferenz. Diese verfolgte anderthalb Jahre unter ständigen Angriffen eine bestimmte Taktik, um das Unterschreiben irgendeiner Vereinbarung zu verhindern. Die eingeschüchterte Bischofskonferenz rief allerdings am 5. Mai 1949 das Land auf, an der Einparteiwahl teilzunehmen. Die „stalinistische Verfassung“ wurde am 20. August 1949 verkündet, die eigentlich Religionsfreiheit deklarierte. Trotzdem wurde der fakultative Religionsunterricht durch die gesetzkräftige Verordnung (5. Gesetz des Jahres 1949) des Präsidentenrates am 5. September 1949 eingeführt. Neben der Säkularisation der Schulen diente auch der fakultative Religionsunterricht dazu, die Kirche zu verdrängen. Protest jeglicher Art erwies sich als vergeblich. Die Bischofskonferenz 18