Császár István - Soós Viktor Attila: Der ungarische Tarsitius. Das Leben und Martyrium von János Brenner, 1931-1957 (Szombathely, 2003)

Skizze über die Verfolgung der katholischen Kirche in Ungarn (1945-1957)

Opfer der Kommunisten, weil er sich weigerte, das Beichtgeheimnis preiszugeben. Am 18. April 1946 wurden dreißig Schüler in Gyöngyös festgenommen und während der Verhöre gefoltert. Das Vergehen dieser Jugendlichen - unter denen auch ein Junge war, der wohl Rache geschworen hatte, weil seine Schwester von russischen Soldaten vor seinen Augen vergewaltigt worden war - bestand darin: Sie hatten die Dienstpolizisten in Nagyréde und Gyöngyössólyom gezwun­gen, das Bild Stalins von der Wand zu nehmen und dagegen zu urinieren. Das Schlimmste begann, als dieser Junge, der Rache geschworen hatte, seine Tat bei P. Szaléz gebeichtet hatte, dieser aber nicht bereit war, das ihm in der Beichte Anvertraute den Ermittlungsbeamten zu verraten. Er machte keine belas­tende Aussage gegen den Jungen, aufgrund welcher dieser in einem öffentlichen Prozess hätte verurteilt werden können. Deshalb wurde der Ordenspriester so grausam gefoltert, dass er nicht mehr fähig war, in der Gerichtsverhandlung zu erscheinen. Mit den anderen Verhafteten wurde er den sow­jetischen Behörden übergeben, die ihn und drei noch nicht volljährige Schüler zum Tod durch Erschießen verurteilten. Bis zum Vollzug des Urteils waren sie in Gefangenschaft in Sopronkőhida, aber anstatt sie zu erschießen, löschte man am 11. Oktober 1946 mit einer tödlichen Spritze ihr Leben aus. Über die übrigen Jugendlichen wurde eine Freiheitsstrafe ver­hängt, die sie in sowjetischen Arbeitslagern abbüßen mussten. Im Frühling 1946 wurde im Kamara-Wald in Budapest ein rus­sischer Feldwebel getötet. Die ungarische politische Polizei brachte dieses unklare und ungeklärte Verbrechen - wegen einer Reihe von sehr geschickt ausgeführten Halbwahrheiten in der Ermittlung - in Verbindung mit der KALOT-Bewegung, mit dem Benediktiner P. Placid Oloffson und dem Jesuiten P. József Vág. Die zwei Ordensleute wurden festgenommen; die ÁVH 15

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