Császár István - Soós Viktor Attila: Der ungarische Tarsitius. Das Leben und Martyrium von János Brenner, 1931-1957 (Szombathely, 2003)

Skizze über die Verfolgung der katholischen Kirche in Ungarn (1945-1957)

Veszprém, József Mindszenty, zum Erzbischof von Esztergom. In seiner Person gewann der bischöfliche Stuhl in Esztergom einen Oberhirten, der konsequent und ohne politische Kompromisse die Stellung und die Rechte der Kirche und ihrer Institutionen festigte und verteidigte. Die MKP wollte die materialistische Ideologie vor allem unter den Jugendlichen und Arbeitern verbreiten. Dies wurde dadurch begünstigt, dass nun László Rajk der Nachfolger von Imre Nagy als Innenminister wurde. Die ländliche Agrarjugend war im Katholischen Landeskollegium für Agrargesellen (KALOT) vereinigt, das auch ein Schwesterkollegium (KALÁSZ) für Frauen hatte. Um einen Grund zu haben, um das KALOT aufzuheben, gab es einen Konzeptionsprozess. Vor einem Haus in der Großen Ringstraße (Nagykörút) in Budapest wurde ein sowjetischer Soldat tot aufgefunden und im Dachgeschoss des­selben Hauses entdeckte man einen Jungen, der die Uniform des KALOT trug. Nach der kommunistischen Propaganda­presse war es eindeutig, dass dieses KALOT-Mitglied den sow­jetischen Soldaten ermordet hatte. Später stellte sich zwar her­aus, dass der Soldat von einem Gefährten in einem heftigen Wortwechsel getötet worden war, trotzdem hob László Rajk in einer Verordnung des Innenministeriums am 4. Juli 1948 die Bewegung des KALOT auf. Die Kleinbauernpartei wurde mit katholischen Vereinen und Schulen in Verbindung gebracht, die angeblich reaktionäre Tätigkeiten gegen die Rote Armee und die Kommunistische Partei initiierten. Am einfachsten war die Anklage wegen ille­galen Waffenbesitzes, da es nach dem Krieg überall im Land Waffen gab, ohne dass jemand offiziell ermächtigt war, Waffen zu besitzen. Zu dieser Zeit wurde der Franziskaner P. Szaléz László Kiss 14

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