Császár István - Soós Viktor Attila: Der ungarische Tarsitius. Das Leben und Martyrium von János Brenner, 1931-1957 (Szombathely, 2003)
Skizze über die Verfolgung der katholischen Kirche in Ungarn (1945-1957)
ständige Organisation. Die ÁVO-ÁVH veranstaltete die Konzeptionsprozesse nach sowjetischem Muster, und sie war es, die die Weisungen des Parteihauptsekretärs Mátyás Rákosi ausführte. Von Anfang an wirkte die Kommunistische Partei - den marxistisch-leninistischen Ansichten entsprechend - daraufhin, dass die katholische Kirche aus dem Unterricht, den karitativen Tätigkeiten und der Seelsorge verdrängt wurde. Während der sowjetischen Besatzung des Landes gaben zahlreiche Priester ihr Leben für den Glauben und ihre Gläubigen hin, entweder in der Heimat oder nach Verschleppung in der Sowjetunion. Ein Beispiel dafür ist Vilmos Apor, der Bischof von Győr, der sein Leben verlor, als er am Karfreitag 1945 Hunderte von Frauen in seinen Bischofspalast in Győr aufnahm und sie vor Misshandlung bewahrte. In den ersten Tagen der Besatzung, am 4. April 1945, musste der päpstliche Nuntius Angelo Rótta Budapest verlassen. Ungarn hat die diplomatischen Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl bis 1990 nicht wiederhergestellt. In dieser Zeit wurden die Mitglieder der Katholischen Kirche in Ungarn zugleich als Feinde der Partei und der Sowjets betrachtet. Während der Besatzung - zwischen 1945-48 - traten viele Verordnungen und Gesetze in Kraft, die die Stellung und Position der Römisch-Katholischen Kirche erschütterten. Diese Gesetze standen in keinem direkten Zusammenhang mit der Religionsfreiheit oder dem Rechtsstatus der Kirche, sie schränkten ihre Möglichkeiten aber in jeder Hinsicht ein. Die Kommunistische Partei setzte 1948 die Trennung von Staat und Kirche auf die Tagesordnung. Ihr Ziel war, die Tätigkeit und den Einfluss der Kirche auf ihren Binnenraum zu beschränken und die Seelsorge aus dem öffentlichen Leben zu verbannen. Nach dem Tod Kardinals Jusztinián Serédi am 29. März 1945 ernannte Papst Pius XII. am 16. August 1945 den Bischof von 13