Fábián Árpád: A 200 éves szombathelyi egyházmegye emlékkönyve (1777-1977) (Szombathely, 1977)
Szigeti Kilián: A szombathelyi egyházmegye egyházi zenéjének története
Die aufgeführte Musik der XVIII. und XIX. Jahrhunderte kennen wir aus den bewahrten Musiknoten und aus den Musikkatalogen. Diese Musik war die gleiche wie sie in den Habsburger-Erbländern überall gesungen wurde. Die Cäcilianische Reform-Bewegung drang in Szombathely um 1900 ein. Der neue Kappelmeister der Domkirche Wenzel Statzenberg war ein Schüler der Regensburger Kirchenmusikschule. Der von ihm gegründete Cäcilienchor besteht noch heute und singt in der Domkirche. Im Zeitalter des Barocks wurden in Szombathely zwei kleine Kapellen gebaut. Eine auf dem Marktplatz in der Stadt (im Jahre 1711), die andere auf dem Hügel westlich der Stadt, die Kalvarien-Kapelle. (1757) In der Markt-Kapelle wurden die Votiv-Andachten an den Festtagen des heiligen Florian (gegen Brandgefahr) und des heiligen Fabian und heiligen Sebastian (gegen Epidemien) gehalten. Auch bei diesen Andachten musizierten die Dommusiker. In der Kalvarien-Kapelle hielt man Bussandachten der Fastenzeit mit Vilksgesang und Orgelbegleitung. Es gab in Szombathely noch zwei alte Klosterkirchen: Die Franziskaner sind im Jahre 1360 in Szombathely ansässig geworden. Im Streit der Reformationszeit haben sie in der Mitte des 16. Jahrhunderts die Stadt verlassen. Erst im Jahre 1630 wurden sie vom Raaber Bischof Sennyei nach Szombathely zurückgerufen. Die Musik der Franziskaner in der Frühbarockzeit war der sogenannte Barock-Choral. Später hat man lieber leichte Solo - und Duett - Arien mit Orgelbegleitung gesungen. Orchestermusik gab es bei den Franziskanern selten, nur wenn Gastmusiker anwesend waren. Die Organisten und die Chorleiter waren bis Ende des 19. Jahrhunderts die Ordensbrüder. Später dann weltliche Musiker. Die Dominikaner rief im Jahre 1638 Bischof Georg Draskovich nach Szombathely. Die Musik in ihrer Kirche war teils Orchestermusik, teils Volksgesang. Hier wurden die Gottesdienste für die deutschsprachigen Bürger gehalten. Da die ungarischen Dominikaner zu der österreichischen „Provincia Imperii” gehörten, ist es kein Wunder, wenn Organisten und Musiker Österreicher und Böhmen waren und auch die Musik im Wiener Stil erwählt wurde. Josef II. hatte dann das Kloster aufgehoben. Als die Mönche nach zwei Jahren wieder nach Szombathely zurückkehren konnten, kam die alte Blütezeit der Musik nicht mehr zurück. Die Leitung der Musik ging in die Hände weltlicher Musiker über. Ganz anders gestaltete sich die Kirchenmusik in der königlichen Freistadt Güns (Kőszeg). Hier war die Stadtverwaltung selbst der Patron und musste daher auch für die Kirchenmusik sorgen. Die mittelalterlichen Choralbücher, welche meistens als Buchdeckel erhalten sind, beweisen, dass auch in Güns die Gregorianik vorgetragen wurde. Im Jahre 1715 hat Graf Thomas Nádasdy eine Fundation für Stadtpfeiffer (Turner) geschaffen. Diese Stadtpfeiffer sollten ausser ihren städtischen Arbeiten an den Sonn- und Feiertagen während der Messe musizieren. Die Stadt bezahlte auch die 4—5 Kirchensänger. Die Cäcilianische Bewegung brachte auch in Güns die neue, mehr vokale Kirchenmusik zur Blüte. Es gibt in der Diözese zwei beliebte Gnadeorte. Der erste ist die Benediktiner- Abtei Celldömölk, welche vom Abt Odo Koptik im 18. Jahrhundert nach dem Vorbild von Mariazell in der Steiermark zu einem sehr besuchten Wallfahrtsort ausgebaut wurde. Für die feierlichen Gottesdienste hat Odo Koptik ein ziemlich grosses Orchester organisiert, welche täglich beim Hochamt, Vespern und Litaneien spielte. Nach Aufhebung des Klosters durch Josef II. verstummte das Orchester für immer. Der zweite Gnadeort ist Eisenburg (Vasvár), wo die Dominikanerkirche ein Muttergottes Gnadenbild besitzt. Auch hier wirkte ein Orchester wie in Celldömölk, doch kein so grosses. Mit dem Geiste des Josephinismus ist es langsam zerfallen und es blieb den Pilgerscharen nur der Volksgesang als einzige Musik. Die grossen Magnaten der Schlösser hatten auch einen besonderen Einfluss auf die Kirchenmusik, da sie das Patronatsrecht hatten. So waren es in Körmend die Familie Batthyány und in Sárvár die Familie Nádasdy. Über die Kirchenmusik der Dörfer der Diözese kann man zusammenfassend sagen: Im Mittelalter sang der Schulmeister mit einigen Kindern den Choral. Ka429