Borza Tibor (szerk.): A Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum évkönyve 1970 (Budapest, Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum, 1970)

Fazekasné Scharle Ilona: A magyar vendéglátóipar szaknyelvének történetéből

ILONA FAZEKAS SCHARLE AUS DER GESCHICHTE DER FACHSPRACHE DES UNGARISCHEN GASTSTÄTTENWESENS Die Abhandlung untersucht die Entwicklung des fachlichen Sprach­schatzes im Verlaufe der historischen Entwicklung, analysiert die Speise­und Getränkenamen bis zum 19. Jahrhundert. Die Verfasserin hält die Analyse der Fachsprache des ungarischen Gaststättenwesens für äusserst wichtig, da diese den grössten Einfluss auf das Alltagleben, die Gemeinsprache ausübt. Sie untersucht die Wörter finnisch-ulateinischen Ursprungs, die wan­derungszeitlich türkischen, slawischen, italienischen, deutschen, latini­schen, osmanisch-türkischen Lehnwörter, die Bezeichnungen von Werk­zeugen, Gefässen, Tieren, Pflanzen und Speisen; analysiert ihre sprach­liche Herkunft, erklärt ihre damalige und heutige Bedeutung. Der Leser lernt z. B. den Unsprung und die Entwicklung der Wörter tojás (Ei), bur­gonya (Katoffel), kenyér (Brot), tyúk (Huhn) kennen. Auch durch Zitate aus alten Kochbüchern und Schriftstücken wird der Einfluss der histori­schen Wandlungen auf die Entwicklung der Sprache des Gaststättenwesens überzeugend nachgewiesen. Durch die Analyse der Speise- und Getränkenamen macht die Autorin den Leser mit den Speisen und Getränken unserer Vorfahren in der Urhei­mat, zur Zeit der Wanderungen, der Landnahme und in den späteren Pe­rioden bekannt. Man lernt die Herkunft des Birken- und Sauerwassers, des Biers und der Suppen, die allmähliche Verbreitung des Gemüses, des Zuckers und der Kartoffel kennen, und erhält neben der uralten Technik des Kochens und Backens auch ein Bild vom Zeitalter der Entstehung der komplizierteren Zubereitungsarten und ihrer sprachlichen Wiederspiege­lungen. Die Untersuchung der alten Kochbücher vermittelt ein Bild von der interessanten Entstehung der Speisenamen. Die edle Einfachheit der äl­testen Namen ist überzeugend, man kann aus ihnen immer entnehmen, von was für einer Speise eigentlich die Rede ist. Der sich im 19. Jahrhun­dert verbreitende französiche und deutsche Einfluss bringt häufig den fremden Klang der Speisenamen mit sich, die Vielfalt der Speisearten er­gibt immer mehr Phantasienamen. Die Autorin hält es für erwünscht, dass der Speisename immer einen guten Klang haben; lockend, leicht zu merken und appetiterregend sein soll, zur gleichen Zeit muss er aber auch auf den spezifischen Bestandteil der Speise und auf das charakteristische Zubereitungsverfahren hinweisen, doch nie darf er umständlich, weitschweifig oder irreführend sein. Einige sowohl historisch als auch sprachlich interessante Rezepte er­gänzen die Abhandlung. 43

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