Borza Tibor (szerk.): A Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum évkönyve 1970 (Budapest, Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum, 1970)
Falvy Zoltán: A vendéglátás zenéje Magyarországon a XVIII–XIX. században
ZOLTÁN FALVY DIE MUSIK DES GASTSTÄTTENWESENS IN UNGARN IM 18—Ii). JAHRHUNDERT Die Musik des Gaststättenwesens ist in Ungarn wie in den europäischen Ländern im allgemeinen entstanden. Die kurze Zusammenfassung verfolgt die Entstehung der mit dem Gaststättenwesen zusammenhängenden Musik vom 17. Jahrhundert bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf Grund von Angaben einer Urkunde wird nachgewiesen, dass sich die Musikanten, die in den Gasthöfen spielten, schon am Anfang des 18. Jahrhunderts in zunftartigen Schutzgemeinschaften (Konfraternitäten) zusammenschlössen. Die so vereinten Musikanten hatten einen gesellschaftlichen Rang, sie waren steuerzahlende Bürger, und standen denen gegenüber, die ausserhalb des Bürgertums standen, jedoch tauchten sie von Zeit zu Zeit mit ihren Instrumenten in den Kneipen am Stadtrand auf. Die Arbeit untersucht die nahmhafteren Kaffeehäuser, Gasthäuser, über die musikalische Angaben erhalten sind, im folgenden behandelt sie die berühmteren Zigeunerprimas und -kapeilen. Sie baschäftigt sich mit Komponisten, von denen die in den Gasthäusern vorgetragenen Lieder stammen, legt ihre musikgeschichtliche Bedeutung dar, bespricht ihre populärsten Lieder. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die charakteristische Dramenform der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, auf das Volksstück, in dem die aus den Gastwirtschaften und Kaffeehäusern bekannten Lieder das Bühnenrecht erhielten. Das Bürgertum hörte gern die beliebten Lieder, die auch von ihm gesungen wurden, im Rahmen eines Volksstücks wieder. Die Abhandlung geht besonders auf die grosse Bedeutung ein, die die Kaffeehäuser im Reformzeitalter, in den Jahren vor dem Freiheitskrieg spielten: denn oft konnte sich der Geist der Freiheit nur in den Liedern, die hier mit verändertem Text erklangen, äussern, wie er sich nach den Angaben auch in der Wirklichkeit äusserte. 8* 115