Méri Edina szerk.: Textil-és Textilruházati Ipartörténeti Múzeum Évkönyve (XI) 2003 (Budapest, 2003)

Ildikó Klein – Bednay: Zur Geschichte des Blaudrucks in Deutschland insbesondere in Westfalen

Ildikó Klein-Bednay* Zur Geschichte des Blaudrucks in Deutschland insbesondere in Westfalen Die Entdeckungsreisen des 16. Jahrhunderts und der Ausbau des Seehandels mit den asiatischen Ländern im 17. Jh. brachten u. a. auch ein neues Stoffmusterungsverfahren, woraus sich der sog. Blaudruck entwickelte, zusammen mit dem vorwiegend aus Indien eingeführten Trägermaterial der Baumwolle ('Cotton' bzw. 'Kattun') 1 nach Europa. Dieses neue, bis heute bedeutsame textiltechnische Verfahren, das mittels Reservage und der Verwendung von Indigo nunmehr dauerhafte und waschechte Stoffmusterungen erlaubte, hat für die gesamte Entwicklung der europäischen Textilproduktion wesentliche Änderungen mit sich gebracht. 1 Dazu gehörte v. a. der dramatische Rückgang des heimischen Waidanbaus, wirkte sich aber längerfristig auch negativ auf den Flachsanbau und damit verbunden, auf die Leinenweberei aus. Auf der anderen Seite läßt sich alsbald die Ausbildung eines neuen europäischen Textilproduktionszweigs beobachten, der seit Mitte des 17. Jh. zu einer Reihe von Gründungen von Baumwoll Verarbeitungsstätten v. a. Baumwolldruckereien führte. I. Die Seehäfen Englands und insbesondere Holland bedeuteten die wesentlichen Zentren für die Verbreitung der neuen Technologien mit ihren Handelsgesellschaften, vor allem der Ostindischen Compagnie, zudem waren die beiden Länder zur Zeit Wilhelms von Oranien in Personalunion regiert, womit der wirtschaftliche Austausch und das Reisen erleichtert war. Während die englische East Indian Company vor allem in großen Mengen indische Baumwolldrucke importierte (sog. Indiennes), war für den deutschen Raum die Nähe zu Holland und der von dort sich ausbreitenden Blaudrucktechnik wesentlich 2 . So ist für das Jahr 1678 in Amersfoort/Holland 3 die erste Westfälische Wilhelms-Universität Münster 1 Zur Geschichte der Indigofärberei und des Blaudrucks aus kulturgeschichtlicher Sicht vgl. Vetterli 1950 3416 ff.; Haller 1950 3427 ff.; 3433 ff.; Koch 1984; Walravens 1993; Klein-Bednay 1995, 2002 u. a 2 Koch 1984 20 ff.; Smit 1928; Klein-Bednay 2004; Müllers 1977 14 f.; für die Entwicklung in England vgl. Aiolfi 1987. 3 Dazu näheres bei Koch 1984 18 ff.; s. auch Smit 1928; Dingler 1806; Schmitt 1988; für die Entw. in England vgl. u. a. Aiolfi 1987.

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