Kerényi Ferenc: Pécs szabad királyi város német és magyar színjátszásának forrásai a Baranya megyei levéltárban, 1727-1848 (Színháztörténeti könyvtár - Új sorozat 29., Budapest, 1992)

NÉMET NYELVŰ ISMERTETŐ

Leitungsgremium, und den eigentlichen die fachspezifischen Auf­gaben erfüllenden, aus Fachleuten bestehenden Apparat. An der Spitze des repräsentativen Leitungsorgans der Schau­spielkomission stand immer der jeweilige Obergespan. Seine stell­vertrende Vorsitzenden waren der Untergespan des Komitates und der Bürgermeister der Freien Königlichen Stadt Pécs. Es war außerordentlich wichtig, daß die Leiter dieser oft in Interessen­Konflikte geratenen Verwaltungsorgane auf diesem Gebiet die Ge­gensatze beiseitegeschoben zusammenarbeiten können. In diesen Zeiten war es angebracht, alle wirklichen oder eingebildeten Schaden in den Hintergrund zu drängen. So ein wichtiges Gebiet war beispielweise gerade die Sache der Schauspielkunst, die die Rahmen Stadtväter waren allein nicht mehr imstande, die erhöhten Ansprüche auch auf diesem Gebiet zu befriedgen. Zu dieser Zeit wurde die Schauspielkunst eine sehr wichtige kulturpolitische Komponente. Wie Obergespan Miklós Perczel, der auch als Vorsitzender der Schauspielkomission fungierte, in einer seinder Reden Jahre später ausgeführt hat: „Da die Stadt Pécs gleichzeitig auch das Zentrum und Haupt­stadt des Komitates ist, vereinigen sich hier die Interessen des Komitates mit denen der Stadt. Hier residieren die Hauptverwal­tungsamter des Komitates, hier wohnen zahllose Familien des Ko­mitates und hier versammeln sich für kürzere oder längere Zeiten auch die übrigen Bewohner des Komitates. Die örtlichen Ausbil­dungsanstalten werden zum größten, ja zum überwiegenden Teil von Kindern der im Komitat beheimateten Eltern besucht. Diese Familien, oder Einzelpersonen suchen massenhaft auch das Theater auf, so daß die gebildeteren Schichten des Komitates ebenso In­teresse daran haben, eine ständige Theatergesellschaft in Pécs zu haben, als die örtlichen Bewohner." Die Vorsteher der Stadt konnten also in der Komitatsführung den Verbündeten finden, der im gegebenen Falle über die oft unabdingabren finanziellen Unterstützungen hinaus aus seinen po­litischen Einfluß einsetzt, um der Sache der ungarischen Schau­spielkunst zu dienen. Ende der 1870er Jahre wurden die Pécser Spielstatten alle von ungarischen Ensembles „beherrscht", deutsche Gruppen fanden sich hier nur noch äußerst selten ein. 61

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