Szántó Judit (szerk.): A Gyulai Várszínház 15 éve (Budapest, 1978)
A Gyulai Várjátékok 15 éve (Összefoglalás)
gischer Ladung, dagegen vertrat das Werk Einen Türken haben wir gefangen von Gábor Görgey bereits diese ironische-tragikomische Anschauung. (Dieses Lustspiel, ebenso wie das Drama Schwere Würde von Dezső Keresztury, wurde ebenfalls für den bereits erwähnten Wettbewerb geschrieben.) 1976 und 1977 erweiterte sich noch das Programm der Burgspiele, ihr Gesicht bereicherte sich weiter. Die Konzeption von Ferenc Sík bezweckt, dass das Theather hinter der Burgmauer hervorbrechen und sich während der einmonatigen Spielzeit eine derartige Bedeutung erringen soll, dass es durch seine Ausstrahlung für das ganze Jahr das Zentrum des Gyulaer Kulturlebens werden kann. 1976 schenkten zwei unserer bedeutenden lebenaen Schriftsteller, Dezső Keresztury und Gyula Illyés neue Dramen: Schwere Würde über Miklós Zrínyi, bezw. Daniel unter den Seinen, dem Gyulaer Theater, welche auf der traditionellen Burghofbühne inszeniert wurden; im Rittersaal der Burg wurde das Monodrama János Bolyai des siebenbürgischen ungarischen Schriftstellers István Kocsis vorgetragen und in der Umgebung der Burg ist das Kammerspiel für drei Personen, Tageswache von Csaba Lászlóffy gespielt worden. 1977 wuchs die Zahl der Veranstaltungen und der Spielplätze weiter. Schöne ungarische Tragödie von Gyula Hernádi und Abwesende von Géza Páskándi wurden im Burghof gespielt, das poetische Spiel Metamorphosen des Orpheus von Gábor Garai auf der Wasserbühne am Teich um die Burg, Ungarische Passion vor den Mauern einer lokalen Kirche, und die antimilitarische Groteske Das Ungeheuer von Dezső Kosztolányi als Strassentheater, in verschiedenen Zeitpunkten und an den verschiedensten Stellen der Stadt. Auch bisher offenbarte sich in der Thematik und in der Auswahl der Autoren noch ein anderer Leitgedanke des Burgtheaters: die Idee der historischen Schicksalsverbundenheit und der gegenwärtigen Zusammenwirkung der Donauländer. Ferenc Sík. der übrigens schon im voraus auf fünf Jahre, bis 1981 die Hauptthemen der einzelnen Spielzeiten bestimmte, organisierte den Sommer 1978 betont im Zeichen der oben geschilderten Idee. Es kamen aus Jugoslawien, aus der Tschechoslowakei und aus Rumänien Gastregiesseure ungarischer Herkunft, und auch unter den Autoren finden wir in den umliegenden Ländern lebende ungarische Nationalitätenvertreter. Zur selben Zeit wurden im Rittersaal der Burg auch Kammerdramen in serbischer, rumänischer und slowakischer Sprache, für die Angehörigen einheimischer Nationalitäten, gespielt. Eine Kostprobe von den weiteren Plänen: für junge Regisseure der sozialistischen Länder wird in Gyula ein Schaffungs-Sommerlager zustande gebracht: im Laufe einer nächsten Spielzeit werden namhafte ungarische Filmregisseure neue historische Dramen oder bisher noch nicht verwirklichte Drehbücher mit historischem Thema inszenieren; die Veranstaltungen für Kinder werden sich vermehren; man plant ein, die Geschichte der Stadt wiederweckendes, überall in der Stadt Tag und Nach laufendes „Gyula-Show”, und in einigen Jahren werden hier die prominentesten Regisseure der sozialistischen Länder erwartet, um je ein ihrerseits gewähltes Werk zu inszenieren. Die Gyulaer Burgspiele haben sich immer mehr zu einem hervorragenden Ereignis des ungarischen Theaterlebens, zur Heerschau seiner zeitgemässen Bestrebungen und nicht zu allerletzt, dank, der schönen und gastfreundlichen Umgebung, zu einem angenehmen und interessanten Sommerprogramm entwickelt. Alledem ist die neueste offizielle Anerkennung zu verdanken; ab 1978 erhielt die Veranstaltung einen autonomen Theaterstatus. Vom Ensemble ist nur die Person des Intendanten und die des künstlerischen Leiters ständig: was die Schauspieler und Regisseure anbelangt, so wird das Ensemble des Gyulaer Sommers von sämtlichen Theaterensembles des Landes ausgewählt, welches nunmehr inmitten allgemeinen Interesses von Jahr zu Jahr das sehr ausgeprägte, selbständige, farbenvolle und sich ständig bereichernde Program verwirklicht.