Benke István, Peter Huber: Palackba zárt bányászat (MOIM Közleményei 29; Zalaegerszeg, 2006)

BERGMÄNNISCHE FLASCHEN IN UNGARISCHEN MUSEEN UND PRIVATSAMMLUNGEN

Erzproben und nummerierte Zettel liegen, sitzen 4 schwarz bekleidete Bergoffiziere oder Richter. Abseits befindet sich ein Bergmann mit einem Erzstückchen in der Hand. Die Klei­dung der sitzenden Figuren und des stehenden Bergmanns sind um dreieckige Papierblätter ergänzt, die an den Schultern kleben. Es ist anzunehmen, dass diese Blätter den Richtertalar symbolisieren. Neben dem stehenden Bergmann ist ein Probierofen zu sehen. Ein mit grüner Jacke, ungarischer Schnürhose und Stiefel bekleideter Hajdúk vollstreckt die Prügelstrafe an dem auf der Prügelbank liegenden Bergmann. Die Anzahl der Figuren in dieser Etage beträgt 7. In der mittleren Etage mit 6 Figuren sind die obertägigen Anlagen einer Erzgrube zu seh­en. Vom Pochwerk mit drei Stempeln kommt das Pochgut in den Schlämmherd. Von einem Erztrog in der Mitte, der auf einem Holzständer steht, führt eine Rinne in eine Wanne. In dieser Etage befindet sich noch ein hoher Schmelzofen. Die untere Etage stellt den Erzabbau mit 6 Bergleuten dar. Zwei Häuer bauen von Mineral­proben Erz ab. Zwei Bergleute stoßen einen Hunt aus dem stilisierten Stolleneingang, einer gibt ein Signal mit dem Klopfbrett, ein anderer arbeitet an der Zimmerung. Ungewöhnlicher­weise gibt es auch ein Gebäude in dieser tiefen Etage. Daten Querschnitt: 13x10 cm Höhe: 28 cm Typ : D2 Zeit und Ort: 1. Hälfte des 19. Jh., Kremnitz Hersteller: unbekannt Mineralien: Pyrit oder Kupferkies Inv.-Nr.: 69.297.1. Eigentümer: Zentrales Bergbaumuseum, Ödenburg 29. Gyula Göbölyös besitzt die reichste private Geduldflaschensammlung in Ungarn. Unter all seinen Objekten sind auch 5 wertvolle und besondere Bergbauflaschen zu finden. Vermut­lich in Schemnitz wurde die Flasche von Johann Fabry mit der Jahreszahl 1857 hergestellt, die unversehrt immerhin 150 Jahre überlebte. Die Besonderheit dieser Flasche besteht darin, dass sie das Herstellungsjahr und den Namen des Herstellers trägt. Der Verschlussstöpsel, dessen Querkeil mit Hilfe einer Schnur befestigt wurde, ist aus einem Stück geschnitzt und rot bemalt. Darauf ist zu lesen: „Johan Fabry Rok 1857 - Glik Auf". Die senkrechten Säulen der 3-Etagen-Flasche sind zylindrisch und weisen einen weißen Grund auf, der mit schwar­zen Tupfen dekoriert ist. Die Anschlussteile der Etagen sind quadratisch und reich vergoldet. Über der oberen Etage enden die Pfeiler mit roten Spitzen (Abb. 36). In der oberen Etage sind ein schön geschnitztes Pochwerk, ein Pferdegöpel und ein Klopf­brett zu finden. Zwischen den schönen Gipskristallen, die auf mit Erzgrus überzogenen So­ckeln montiert sind, fördern „ungarisch" gekleidete Bergleute Erz. Auch in der mittleren Etage bauen „ungarische" Bergleute zwischen Mineralien ab, in der Mitte steht ein Förderhaspel und seitlich ein Kruzifix.

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