Benke István, Peter Huber: Palackba zárt bányászat (MOIM Közleményei 29; Zalaegerszeg, 2006)
BERGMÄNNISCHE FLASCHEN IN UNGARISCHEN MUSEEN UND PRIVATSAMMLUNGEN
Mineralien: Inv.-Nr.: Eigentümer: Kupferkies, Malachit, Amethyst, Quarz 89.227 Ethnographisches Museum, Budapest 37. Diese Flasche befindet sich im Besitz des Ungarischen Nationalmuseums. Sie stimmt sehr gut mit den anderen Cerven-Exemplaren, was Größe, innere Konstruktion und Inhalt betrifft, überein. Die Flasche blieb in verhältnismäßig gutem Zustand, nur die untere Etage ist zerstört. Die Holzelemente des inneren Aufbaus sind mit Erzgrus überzogen. Leitern, auf denen drei Bergleute klettern, verbinden die Etagen (Abb. 44). In der oberen Etage sind - wie gewöhnlich - primitiv geschnitzte Betriebsgebäude mit zwei Bäumen aus Moos zu sehen. Die mittlere Etage enthält folgende Figuren: Zwei „ungarisch" bekleidete Bergleute beim Abbau, zwei Figuren mit blauer Hosen treiben einen Haspel an, drei Huntstösser, ein Huntauflader, ein Bergoffizier, gesamt 9 Figuren. Die in der unteren Etage eingerichteten Figuren und Gegenstände sind umgestürzt, aber es ist zu erkennen, dass sie mit dem vorstehenden Abschnitt geschriebenen in Einrichtung übereinstimmen. Die Zahl der Figuren ist 10. Daten Querschnitt: 13x10 cm Höhe: 25 cm, Halslänge: 5 cm Typ : Cerven Zeit und Ort: Um 1920, Schemnitz Hersteller: Josef Cerven Mineralien: Bleiglanz, Kupferkies, Amethyst, Quarz Inv.-Nr.: 72.220.1 Eigentümer: Ungarische Nationalmuseum, Budapest 38. Auch das Smidt-Museum, Steinamanger, bewahrt ein Cerven-Flasche auf. Das Glas ist mundgeblasen und weist einen etwas grauen Farbton auf. Das Innere ist zusammengebrochen, die meisten Figuren sind umgestürzt, die Innenseite des Glases ist verschmutzt. Die Flasche gleicht sehr den anderen Cerven-Flaschen in Ungarn (Abb. 45). Der Querkeil des von zweiteilig geschnitzten Verschlussstöpsels war ursprünglich blau bemalt und wurde mit einer Schnur eingezogen. Die senkrechten und waagerechten Teile der 3 Etagen-Säulenkonstruktion sind mit Bleiglanzgrus überzogen. Auf der oberen Etage wurden, wie bei Cervenflaschen üblich, verschiedene Gebäude (einstöckig und mit mehr Etagen, ein viereckiges Pferdegöpelhaus, ein kleiner Turm und ein Tor) eingerichtet. Ein Teil davon fiel in die untere Etage herab. An zwei Seiten sind aus Moos nachgebildete Bäume zu sehen. Ein sog. „Steigbaum" in einem Schacht verbindet die 1. und die 3. Etage, 3 ungarisch bekleidete Bergleute klettern aufwärts. Die schmückenden Mineralien lösten sich und fielen in die unteren Sohlen.