F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1998/1. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1998)

MŰHELY - Gere László: Gótikus csillár és asztali gyertyatartók töredékei az ozorai várkastélyból

35. Kalmár János: A füleki vár XV-XVII. századi emlékei. Régészeti Füzetek Ser. II.4. 1959. XXVII. tábla 36. Fehér Géza: Török kori iparművészeti alkotások. Budapest, 1975. 24.,73. László Gere FRAGMENTE GOTISCHER KRÖN- UND TISCHLEUCHTER AUS DEM SCHLOß VON OZORA Im Laufe der Erschließung des zwischen 1416 und 1426 erbauten Schloßes des Filippo Scolari in Ozora kamen 115 Bronzebruchstücke zum Vorschein. Zur Bestimmung der Zusammengehörigkeit und der Entstehungszeit der Fragmente wurden verschiedene Untersuchungen, auch eine Röntgenemission-Materialbestimmung vorgenommen. Die 13 vorgefundenen Tischleuchterfragmente können aufgrund ihrer Ähnlichkeit in Form und Werkstoff in vier Gruppen eingeordnet werden. Aus der stratigrafischen Untersuchung der Fragmente des Kronleuchters ergab sich, daß die Funde 1-2 und 5-6 am Ende des 15. Jahrhunderts oder im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts unter die Erde kamen. Die Fragmente 3-5 dürften zu Anfang der Türkenherrschaft in den Boden gelangt sein. Die Ähnlichkeit der Zusammensetzung des Werkstoffs ist jedoch sehr stark, was vielleicht damit zu erklären ist, daß die Teile zu zwei, in gleicher Werkstatt verfertigten Kronleuchtern gehörten. Die Rekonstruktion ermöglichte der in dem das Arnolfini-Ehepaar darstellenden Gemälde von Jan van Eyck dargestellte Kronleuchter. In dem 1434 entstandenen Gemälde hat der Kronleuchter eine mit der von Ozora genau identische Tropischale, nur ist die Kerzenfassung nicht eckig, sondern rund. Eine solche kam im Schloß Kőszeg (Güns) zum Vorschein zusammen mit der Tropfschale. Die Tischleuchter mit Balusterstiel dürften Ende des 15., bzw. Anfang des 16. Jahrhunderts in die Erde geraten sein. Der Zeitpunkt ihrer Herstellung und ihres Gebrauchs läßt sich mit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bestimmen, was mit dem des Fundamaterials vom Schloß zu Buda übereinstimmt. Kerzenständer mit Balusterstiel erscheinen auf dem Holzschnitt Dürers „Maria Geburt" von 1503. Es läßt sich nicht genau bestimmen, wann die auf Vasen gestellten Balusterstiele erscheinen. Tischleuchter von diesem Typ gelangten zu Ozora im 17. Jahrhundert in die Erde, und dürften Ende des 15. Jahrhunderts, bzw. Anfang des 16. Jahrhunderts verfertigt worden sein. Zwei weitere Fragmente scheinen aus etwas späteren Zeit stammen, etwa aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Der Stiel von zwei 1588 zu Memmingen hergestell­ten Tischleuchtern zeigen entschiedene Ähnlichkeit mit denen von Ozora. Die Leuchterfüße mit flachen, kegelförmigen Sohlen und breiten Tropftellern erscheinen vom Anfang des 15. Jahrhunderts an in den westeuropäischen Funden. Eine sloche Sohle sieht man auf zwei Gemälden von Van Eyck, namentlich auf dem „Englischen Gruß Maria" und der „Madonna mit lesendem Kind". Ähnliche Sohlen sind auch auf Dürers erwähnten Holzschnitt zu sehen. Dieser Typ verbreitete sich im

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