F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1997/1-2. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1997)

KIÁLLÍTÁS - Bujdosó Győző: A Wendingen címlapjai 1918-1931

sabb. Még ma is friss és jól kivehető minden mozdulat, amit a század első harmadá­ban tettek vagy akartak a Wendingennél. Győző BUJDOSÓ DIE TITELBÄTTER DER ZEITSCHRIFT WENDLNGEN 1918-1931 Gedanken zur Ausstellung des Ungarischen Landesdenkmalamtes im November 1996 Das Deckelblatt ist der Schlüssel zum Pressemedium. Heute scheint das noch selbst­verständlicher zu sein. Damals hat die neue Technik, das industriell herstellbare far­bige Druckerzeugnis - die Zeitschrift - aus den Verbrauchern der Medien die fol­gende Antwort hervorgebracht: einen neuen Formenkanon, Modulschöpfung, das Zustandebringen eines Proportiosystems, die Technologie und künstlerische Wirkung der Farben, die malerische oder architektonische Kraft des Buchstaben, der Tipographie, die Suche der Malerei nach ihrer Funktion und ihre praktische Inge­brauchnahme. Anderseits ist das Bestreben nach der Umwertung und der Wiederverwendung der Vergangenheit spürbar: vorhanden sind die Holzschnitte, die vergangenen Stil­epochen, die Exotik, andere Kulturen, die primitive Kunst, sogar die Kinderzeich­nungen, weiterhin der Gedanke, daß die Kunstarten eine gemeinsame Substanz inne­haben, und daß das gemeinsame Leben der einzelnen Kunstzweige wieder geschaf­fen werden soll. Und wie soll die Proportion der Wiederverwendung und der neugeschaffenen Werke sein? Die Antwort auf diese Frage könnte der psychologische Zustand sein, welchen die zwischen 1918 und 1931 herausgegebene Zeitschrift des Architekten­vereines „Architectura et Amicitia", die Wendingen widerspiegelt. Man hat einen Freundenkreis ins Leben gerufen, dessen Mitglieder Zeit und Aufmerksamkeit für­einander und für die Welt hatten, die sie umgab. Sie haben eine Zeitschrift zusam­mengebracht so, wie die einzelnen Mitglieder in ihrem Beruf gearbeitet haben: sie haben sie konstruiert, aufgebaut, bearbeitet - mit freier Hand, mit Pinsel, Meißel, Bleistift ... So ist darin der Abdruck ihrer Geräte, ihrer Finger und dadurch auch ihrer Persönlichkeit aufbewahrt geblieben. Die Methode selbst ist also alt, das ihre Hände verlassene Produkt mag doch neu gewesen sein; der Verfertigungsprozeß, der Moment, die Persönlichkeit haben durch die Vermittlungsmittel, die Maschinen der Drucktechnik und letzten Endes durch das Objekt, die fertige Zeitschrift durchgeschlagen. Aufgrund der einzelnen Deckel sind die Gestalter gut erkennbar. So z.B. Willem Marinus Dudoks nüchterner Purismus; seine einfarbig komponierten Flächen mit besonderen Proportionen erinnern uns an seine Gebäude. Trotz ihres statischen

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