F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1995/1-2. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1995)

MŰHELY - László Csaba: Adalékok Pannonhalma középkori történetéhez

Csaba LÁSZLÓ BEITRÄGE ZUR MITTELALTERLICHEN GESCHICHTE VON PANNONHALMA Die vor annähernd zehn Jahren begonnenen Ausgrabungen brachten in den beiden letzten Jahren bedeutende Details an den Tag. Im folgenden möchten wir über drei wichtige Ergebnisse informieren. Der westliche Chorabschluß der mittelalterlichen Kirche von Pannonhalma war uns nur von einer Zeichnung aus dem 18. Jahrhundert bekannt. Man konnte nicht wissen, ob die 1786 gefertigte Zeichnung den mittelalterlichen Zustand oder die bei einem Umbau Ende des 17. Jahrhunderts neugestaltete Grundrißform zeigt. Die Lösung der Frage konnten wir nur von einer Ausgrabung erhoffen, da allgemein bekannt war, daß bei Errichtung des heutigen Turmes - in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts - der frühere Chorschluß abgerissen wurde. Wir hofften also, daß sich der Abriß nur auf das Notwendigste beschränkt und der Nachwelt die Möglichkeit gelassen hatte, die früheren Überreste freizulegen. Mit der Grabung begannen wir am Westende der Kirche und unter dem Turm durch Abtragen des Pflasters. Unmittelbar unter dem Steinpflaster stießen wir auf die halbrund abschließende westliche Schlußmauer der Kirche. Die etwa anderthalb Meter dicke Mauer schloß, dem bekannten Grundriß entrsprechend, halbkreisförmig, darin eingelassen waren ein schmales Fenster mit Steinfassung und eine Wandnische. Die ca. 6 m breite Apsis setzte sich nach Osten unter den Pfeilern des heutigen Haupt­schiffes in einer Länge von 6 m fort. 2 m unter dem heutigen Fußbodenniveau befand sich der zum Meuerwerk gehörende Terrazzobelag, das Niveau der einstigen westlichen Unterkirche. Bei den freigelegten Mauern handelt es sich um Überreste der ersten steinernen Kirche von Pannonhalma aus dem 2. Jahrhundert. Demnach gehört die erste Kirche zu jenem Kreis des dreischiffigen, doppelchörigen Kirchentyps spätkarolingischer Tradition, dessen bedeutendste Denkmäler die großen deutschen Kaiserbasiliken in Mainz und Worms sind. Zur Auffüllung der westlichen Unterkirche kam es spätestens Anfang des 13. Janrhunderts, denn der Pfeiler der Westempore der heutige Kirche wurde bereits in der Auffüllung verankert. Obgleich die frühen Hauptwände die ganze Apsis ausfüllten, dürften sie, mit geringfügigeren Reparaturen, bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gestanden haben. In der Kunstgeschichtsliteratur sieht man die 1137 von Abt David eingeweihte Kirche als zweite Kirche von Pannonhalma an. Die von Fenstern gegliederte Südwand der dreischiffigen, durch Strebepfeiler befestigten Kirche blieb unter den späteren Verputzschichten fast bis zur Höhe des Gesimses erhalten. Die Seitenschiffe

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