F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1993/1. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1993)
EGYHÁZTÖRTÉNET ÉS MŰEMLÉKVÉDELEM - Granasztóiné Györffy Katalin: A barokk templomi berendezések eredetiségének jelentősége és védelme
Katalin GRANASZTÓI-GYÖRFFY DIE BEDEUTUNG DER ORIGINALITÄT DER BAROCKEN KIRCHENEINRICHTUNGEN UND IHR SCHUTZ (Vortrag, gehalten in der Konferenz der Ungarischen Kirchengeschichtlichen EnzyklopädieStiftung und des Ungarischen Landesdenkmalamtes, am 24. November 1992.) Beim Bau der Barockkirchen war es für den Bauherrn und den Baumeister eindeutig, daß der Kirchenraum und der Hochaltar nach einer einheitlichen Konzeption ausgeführt werden sollen. Die architektonische Gliederung des barocken Kirchenraumes setzt sich im Retabel des Hochaltars fort, später, zur Zeit des Rokokos, verschmelzt sich der ganze Innenraum mit dem Hochaltar in einer malerischen Einheit, jeden tektonischen Aufbau abweisend. Die Verbindung des Altars und des Innenraumes verdankt ihr Entstehen der barocken Bühnenperspektive. Die Methode der Kulissenmalerei kommt auch innerhalb des Altars zur Geltung. Die Ausbildung dieses neuen ästhetischen Systems steht mit den der Tridenter Synode folgenden intuitiven, liturgischen und kultischen Änderungen im Zusammenhang. Der Hochaltar, mit dem im Tabernakel verwahrten Sakrament, wird zum Ziel und zum Ausgangspunkt aller in der Kirche stattfindenden Ereignisse. Die einheitliche barocke Ansicht des Kirchenraumes wird mit einem in allen Einzelheiten durchdachten ikonographischen Inhalt erfüllt. Der Bauherr der Kirche konnte im Besitz dieser Kenntnisse den mitwirkenden Meistern seine Ansprüche weitergeben. Dank der vollkommenen Harmonie zwischen dem Bauherrn und dem Baumeister sind die Werke des barocken Gesamtkunstwerks in ganz Europa entstanden. Auch die ungarische Barockkunst hat einheitliche barocke Kirchenräume ins Leben gerufen, unabhängig davon, ob es sich um grosse Ordenskirchen, bischöfliche oder kleine Dorfkirchen handelte. Im künstlerischen Niveau zwar verschieden, doch haben alle die bereits erwähnte Einheit des Hochaltars und des Kirchenraumes zustande gebracht. Man strebte danach, mit der Aufgabe des besonders wichtigen Hochaltars die vorzüglichsten Meister zu betrauen. Unter Anleitung des Bauherrn wurden Skizzen, Pläne und Modelle verfertigt, wie auch zu den Statuen Bozettos aus Holz, Gips oder Ton. Die Technologie, die Baustoffe, oft auch die Ikonographie wurden im Vertrag bestimmt. Die übertriebene Pracht, die Farbigkeit, die Bewegtheit, die Stofflichekit und der Illusionismus des einheitlichen Kirchenraumes und der Altäre erregten zur Zeit des Klassizismus und der Aufklärung einen Widerwillen bei den Geistlichen und Gläubigen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden auch in Ungarn fast alle Barockaltäre und kirchliche Einrichtungen übermalt. An den Altarretabeln wurde — im besseren Fall — die farbige Marmorierung durch eine grau-drappe Farbe