F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1992/2. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1992)

MŰHELY - Zusammenfassungen

Andrea HARIS: Fragezeichen zur Baugeschichte des Corvin-Hauses in Pápa Man hält das Corvin-Haus für das bedeutendste Wohngebäude der Stadt Pápa. Es erhielt seinen Namen vom Wappenstein aus rotem Kalkstein, der die Fassade schmückte, und der im 19. Jahrhundert irrtümlicherweise mit dem Wappen des Königs Matthias identifiziert wurde. Das Wappe gehörte aber dem Balázs Ráskai, der unter Matthias Hofrichter von Buda, später Schatzmeister war. Die dünne Steinplatte ist sekundär an der Fassade angebracht, und aufgrund von Schriftquellen ist es glaubhaft, daß sie bereits 1735 hier war. Die datierung des als Renaissance-Wohngebäude gekannten Hauses ist im Laufe der 1984—85 verrichteten Freilegungen ungewiß geworden. Das Wohnhaus ist in L-Form, einstöcking, in einem näher nicht bestimmbaren Zeitpunkt des Spätmittelalters (17. Jahrhundert) entstanden. Nicht zu seiner Bauzeit, sondern später wurde der Torgang gewölbt und auch die gewölbetragenden Konsolen angebracht. Unter den etwas verschieden geformten Konsolen sind zwei mit Wappen verziert und auf der einen ist die Jahreszahl 1515 zu lesen. Man hat dieses Wappen mit dem Familienwappen der Tahy identifiziert. Diese Familie hatte im 16. Jahrhundert Güter im Südland (heute Kroatien) und trug hohe würden. Während der Forschung tauchte die Möglichkeit auf, daß die peducci sekundär angewandt wurden, doch konnte man das eindeutig weder beweisen, noch widerlegen. In einer separaten Bauperode sind die Gewölbe des Erdgeschosses und der Küche am ersten Stock entstanden. Diese Wölbungsperiode dürfte anfangs des 18. Jahrhunderts vollführt worden sein oder gleichzeitig mit der Ausbildung der Zopt-Fassade in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Bei der Gestaltung der Fassade im Zopfstil, wurde aus den Überresten eines früheren, abgeschrägten gotischen Tores — mit Ziegeln ergänzt — ein rundbogiges Portal erbaut. Im Laufe der Forschung haben wir die Steine aus der Mauer herausgehoben. Bei der Wiederherstellung wurde eine spitzbogige Türöffnung rekonstruiert, obwohl sie in dieser Form nie zur Fassade des Gabäudes gehören konnte. Der L-förmige Block des Gebäudes wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts auf einem rechteckigen Grundriß ergänzt, mit dem Treppenhaus an der Westecke. Damals wurde das zweite Joch des Tor gangs und die Gänge am Stockwerk überwölbt, die im 20. Jahrhundert noch zweimal umgebaut wurden. Im Laufe der Forschung erwiesen sich die gefundene Steinfragmente, die die Bauzeit bestimmen sollte, teils als sekundär, teils als vermutlich sekundär. Die behauenen Details aus verschiedenen Baustoffen, in verschiedenen Stilen und aus verschiedenen Orten stammend, ermöglichten die genaue Datierung der frühesten Bauperiode oder Bauperioden des Gebäudes nicht. Wir kennen die Besitzer des Hauses seit Anfang des 17. Jahrhunderts, und auch diese Angaben brachten uns der Lösung der Datierungsprobleme nicht näher. Gábor ILON: Bericht über die archäologische Sondierung im Gebiet des Corvin-Hauses in Pápa Die archäologische Sondierung, die die Freilegung der Baudenkmäler unterstützt, beschränkte sich — mangels Geld — bloß auf zehn Tage. Im Laufe dieser Arbeit hatten wir sechs Arbeitsplätze. (Fig. 23.) In den Gräben „A" und „H 1—2" fanden wir Mauern mit gleicher Technik aufgebaut (Bruchstein, mit Ziegeln vermischt, in einen festen Mörtel eingelegt) das heißt, einen ausgehobenen Mauergraben. Unter der verstümmelte Mauer im „A" Graben haben wir ein Fundmaterial gefunden, das frühestens in das 15. Jahrhundert datiert werden kann. Im Graben „K" haben wir, mittels des Fundmaterials (5. und 7. Fig. 24.) einen, auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts datierbaren Pfahlbau, mit Lehmmauer, Arbeitsloch(?) identifiziert das ehemals, auf der Oberfläche stehendes Wohngebäude, oder vielleicht ein Grabenhaus war. Das Objekt wurde von den öffentlichen Werken nahezu vernichtet, das heißt, die Forschung einer grösseren Fläche hat man unmöglich gemacht. Der Bau ist noch im 13. Jahrhundert zugrunde gegangen (Fig. 24.; 6.) Im Laufe der Arbeiten der archäologischen Topographie haben wir im Gebiet der Innenstadt Dörfer aus der Arpadenzeit lokalisiert (Zsemler, Udvarsoka, Pápa), doch können wir das genannte Objekt — mit völliger Sicherheit — an keines anknüpfen. Das kann dadruch erklärt werden, daß wir authentische Angaben aus diesem Zeitalter nur über die im Schloßhof freigelegten Dorfüberreste aus der Arpadenzeit und über das hier genannte Objekt besitzen.

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