F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1992/2. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1992)

MŰHELY - Zusammenfassungen

haben wir den doppelten Feuerherd einer Werkstätte freigelegt. Es war vermutlich eine Metallbearbeirungswerkstätte, darauf weist auch ein Gußtiegel hin, der aus der Abbruchschicht zum Vorschein gekommen ist. Wir nehmen an, daß dieser Bau mit der 1357 erbauten königlichen Kammer identisch ist. Auf einer, am Bergabhang ausgestalteten Terrasse ist die Ecke eines hölzernen Hauses erhalten geblieben, mit dem Fundament eines Kachelofens. Dieses Haus wurde einmal, der Ofen zweimal renoviert, bevor der Bau Ende des 14, Jahrhunderts, zur Zeit Sigismunds, abgetragen wurde. Wenn wir die Ziegelmaße des Ofens aus einzelnen Perioden mit den Ziegelmaßen der übrigen Gebäude aus der Anjou-Zeit vergleichen, können wir eine chronologische Reihe aufstellen. In der frühesten, in die 1320-er Jahre datierbaren Bauperiode, wahrscheinlich zur Zeit Karl Roberts, entstand das Steinhaus mit dem Hypocaustum und das war auch die erste Bauperiode des Fachwerkhauses mit dem Kachelofen. Der große Fachwerkbau mit der Werksätte ist mit der letzten Periode des Ofens gleichzeitig. Wir datieren diesen Bau in die Mitte der 1350-er Jahre, ungeachtet dessen, daß wir vor seinem Eingang, auf dem Fußbodenniveau, einen slavonischen Denar aus der Zeit Karl Roberts gefunden haben. Dieser Gebäudekomplex gehörte zweifellos zur königlichen Kurie in Visegrád zur Zeit der Anjous, eine Urkunde aus der Zeit Sigismunds erwähnt nämlich daß im unmittelbar benachbarten Gebiet, nach Süden, die Schloßkapelle aus der Anjouzeit stand. Diese Gebäude wurden, mit Ausnahme der beiden oberen Steinhäuser, am Ende des 14. Jahrhunderts abgebrochen, und darüber hat man den Baublock des südlichen Palastes erbaut. Die Bauzeit wurde durch die, in der Abbruchschicht gefundenen Ofenkacheln aus der Anjouzeit, einen Denar mit Mohrenkopf, aus der Zeit Ludwig I., und einen falschen Maria-Denar datiert. Dieser Bau wurde eindeutig mit dem grossen Umbau des ganzen Palastes, gleichzeitig am Ende des 14. Jahrhunderts vollführt. Der neue Palast gliedert sich in drei Terrassen. Auf dem oberen Niveau befand sich ein, mit Wohnräumen umgebener Hof. Hier war auch eine grosse Küche. Auf der mittleren Terrasse stand eine Metallbearbeirungswerkstätte, mit einem grossen Feuerherd. Hier hat man zur Zeit Wladislaus I. falsches Geld geprägt. Wahrscheinlich war hier auch ursprünglich eine Münzanstalt. Aus dieser Werkstätte konnte man durch einen Gang, den vom unteren Niveau sich erhebenden Turm erreichen, der zu einem Depot oder "Schatzkammer" gedient haben dürfte. Der Südpalast wurde am Ende des 15. Jahrhunderts, gleichzeitig mit dem Umbau des späten Matthias­Zeitalters umgestaltet. Hie und da wurde die Raumteilung geändert, die Decken, Treppen, Umrahmungen der Tür- oder Fensteröffnungen ausgetauscht. Vor dem Palast fanden wir eine großformatige Fundamentierung aus der Zeit des Matthias, wovon es sich herausstelle, daß darüber eine Zuschauertirbüne war. Der südliche Palast war sowohl zur Zeit Sigismunds, wie auch in der Bauperiode Matthias' ein viel kleineres und bescheideneres Gebäude, als die Bauten am Nordteil des königlichen Palastes. Es schaffte vielleicht der Münzkarnmer, das haßt, den Werkstätten Raum. Sein VerfaU, mitsamt dem Verfall der übrigen Teile des Palastes, begann mit der türkischen Eroberung 1544. Judit TAMÁSI: Bátori-Herrenhaus — Batori-Schloß. Vorläufiger Bericht über die Erforschung des historischen Speichers zu Nyírbátor (1992) Anhand urkundlichen Beweises war schon seit langem bekannt, daß die Besitzerfamilie Bátori im Marktflecken Nyírbátor, im Zentrum ihrer Herrschaftsgüter bereits vor der Errichtung ihres Burgschlosses um 1500 Herrenhäuser (curiae) gehabt hat. Die Annahme einiger Historiker — nämlich, daß eines dieser Herrenhäuser an der Stelle des späteren Burgschlosses gestanden haben soll — wurde von uns jedoch aufgrund der Tatsache, daß auf dem betreffenden Gebiet keine vor das Ende des 15. Jahrhunderts datierbaren Funde zum Vorschein gekommen sind, entschieden abgelehnt. Unsere Meinung hat sich grundlegend verändert, als wir im Sommer 1992 in der nächsten Nähe des nördlichen Palastes des Burgschlosses (des späteren Speichers) manche Überreste eines aus nicht baufestem Material errichteten Hauses freigelegt haben In seinem reichlichen Fundmaterial war u.a. eine ganze Menge glasierter, gotischer Ofenkacheln vorhanden Da der erwähnte Befund stratigraphisch sicher älter ist als das Burgschloß, und da ein Prunkofen ähnlichen Typs in den bäuerlichen Haushalten dieser Epoche noch völlig ungewöhnlich war, haben wir das Objekt mit einem der dem Burgschloß vorangehenden Herrenhäuser der Bátoris (15. Jahrhundert) identifiziert. Diese Identifizierung wird auch von schriftlichen Unterlagen bestätigt, indem es sich in einer 1364 getroffenen Vereinbarung einiger Famihenrnitgüeder um ein abtransportierbares Wohngebäude handelt. Die Funktion des am nördlichen Rande des Wohnhauses wohl etwas später errichteten Grabens (No. 9.) wollen wir in der nächsten Grabungskampagne abklären, wenn auch der Wohnbau selbst vollkommem freigelegt werden soll.

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