Horler Miklós: Általános helyzetkép (Magyarország építészeti töredékeinek gyűjteménye 1. Budapest 1988)

Horler Miklós: LAGEBERICHT ÜBER DIE ARCHITEKTONISCHEN STEINFRAGMENTEN IN UNGARN

Nach der Budapester, Esztergomer und Székesfehérvárer Ergebnissen fasste Dezső Dercsényi 1937, in der Zeitschrift Magyar Művészet die bei dem Schutz der Steinfragmente gewonnenen Erfahrungen zusammen und lenkte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf deren Werte und auf die darin steckenden Möglichkeiten. 43 Zur gleichen Zeit sind auch an anderen Orten des Landes ähnliche Arbeiten in Angriff genommen worden, so 1934-35 an den Ruinen der Prämonstratenser Propstei in Zsámbék, wo Kálmán Lux und Géza Lux die von István Möller 1889 begonnene Arbeit fortsetzten. Sie haben die bis dahin unter der Erde verborgenen Überreste des Klosters freigelegt und konserviert, und in einem restaurierten Raum des Erdgeschosses die bei der Ausgrabung zum Vorschein gekom­menen Steinfragmente zur Schau gestellt. 1934 hat auch die Freilegung eines anderen Baudenkmals von grosser Bedeutung, des königlichen Palastes in Visegrád, ihren Anfang genommen. Die Anregungen dazu gab János Schu­lek (1872-1948); er leitete auch die Arbeit, die bereits in den ersten Jahren unerwartete Ergeb­nisse brachte. Das hier freigelegten Steinmaterial wuchs in den folgenden Jahrzehnten zur zweit­grössten Sammlung des Landes an.44 Die Freilegungen von Visegrád führen schon in die Epoche hinüber, die dem zweiten Welt­krieg folgte und dadurch in die Gegenwart. Diese letzten 40 Jahre bedeuteten die Fortentwick­lung der bahnbrechenden Initiativen der 30-40-er Jahre und die Entfaltung der engen Zusammen­arbeit der ungarischen Denkmalpflege, Archäologie und Muséologie. Die Forschungen über die Geschichte der ungarischen Architektur des Mittelalters und der Renaissance erreichten gleich nach dem zweiten Weltkrieg einen neuen Aufschwung durch die, im Gebiet des königlichen Palastes von Buda in Angriff genommenen Freilegungen, von einer bis dahin unbekannten Dimension und Organisiertheit. 45 Der Leiter der Forschungen, László Gerevich, hat im Jahre 1941, nach dem Tode von Henrik Horváth nicht nur die Leitung des mittelalterlichen Lapidarums, des Hauptstädtischen Museums und der gleichzeitig zustande gebrachten Grabungsabteilung übernommen, sondern auch Hor­váth's geistiges Erbe: die Erforschung der mittelalterlichen Baugeschichte von Buda und Pest. An die Traditionen dieser Arbeit, die auf dem Sammeln, der Analyse und dem Studium der Stein­fragmente fusste, knüpfte sich eine andere: die Zusammenfassung der archäologischen Freilegung, der Bearbeitung der Fragmente und der Wiederherstellungen in einen organisierten Vorgang, wie es früher bei den unter der geistigen Leitung von Tibor Gerevich in Esztergom und Székes­• fehérvár geführten Arbeiten zu beobachten war. Die Ausgrabungen und Bauforschungen haben im ersten Jahrzehnt nach dem Kriege eine bisher unvorstellbare Menge wissenschaftlich bedeut­ender Steinfragmente ans Licht gebracht. Durch dieses Material geriet die Baugeschichte des Mittel­alters und der Renaissance im kömglichen Zentrum Buda in neues Licht. Nur während dieses ersten Jahrzehntes sind in Buda nahezu zehntausend Steinfragmente zum Vorschein gekommen, etwa soviel, wie sich von den Anfangen an bis 1945 in ganz Ungarn ansammelte. Obzwar ein Teil der freigelegten Fragmente bei den, bis 1967 dauernden Wiederherstellungen und in den ersten zusammenfassenden Grabungsberichten benützt und bearbeitet wurde, konnte die ausführliche Analyse des ganzen riesigen Materials bis heute nicht durchgeführt werden. Die Freilegung, deren Dimension in der Geschichte der ungarischen Archäologie alleinstehend ist, wurde mit imponie­render Organisiertheit ausgeführt, ebenso die Handhabung und das Studium des mannigfaltigen Fundmaterials, doch haben manche, ausser der Wissenschaft stehenden Faktoren den Gang der Arbeiten beeinflusst. So ist es nicht den freilegenden Forschern zuzuschreiben, dass das plötzlich riesig angewachsene Material weder entsprechend eingelagert ist, noch seiner Bedeutung würdig bis jetzt nicht ausgestellt werden konnte. Das Lapidarum der Fischerbastei wurde noch 1953 umgeordnet und mit einem bescheide­nen Material aus den neuen Ausgrabungen erweitert, dann, in den 1960-er Jahren, hat man das ganze abgeschafft, ohne weder für die Grundflache, noch für den kulturellen Wert das Museum zu entschädigen. Henrik Horváth eröffnete 1932 das Lapidarium der Fischerbastei mit 367 Fragmenten, heute sind aus den 13.000 Stück mittelalterlicher Steinfragmenten von Budapest in drei Museen (Budapester Historisches Museum, Ungarische Nationalgalerie, Ungarisches Nationalmuseum) und in deren verschiedenen Ausstellungsräumen zusammen nur 474 Steine öffentlich zur Schau

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