Bardoly István - Haris Andrea: A magyar műemlékvédelem korszakai Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 9. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1996)

Horler Miklós: Az intézményes műemlékvédelem kezdetei Magyarországon (1872-1922)

rierung der Denkmäler der Bau- und Beggleitkünste dr profanen Architektur der nachmittelalterlichen Kunst. 1906 wurde nach Ableben von Graf Jenő Zichy der zugleich zum Baron er­hobene Gyula Forster endgültig zum Vorsitzenden der Landesdenkmalkommis­sion ernannt. Als Jurist wurde er durch seine europäische, Bildung seine Bewan­dertheit in Kunst und Geschichte, sowie durch seine im Dienst des Ministerium erworbene Übung und Erfahrung in der Staatsverwaltung, zugleich mit seiner Or­ganisierfähigkeit nach Henszlmann die bedeutendste Führerpersőnlichkeit der ungarischen Denkmalpflege. Im Jahr seiner Ernennung erschien sein bedeutendes Buch über die in der Gesetzgebung der europäischen Staaten entstandene Lage des Denkmalschutzes. Dieses auch in internationaler Hinsicht bedeutende Werk versetzte die Sache der ungarischen Denkmalpflege in europäische Zusammenhänge und historische Perspektive. Fast gleichzeitg mit seinem Amtsantritt wurde nach Ableben des bisherigen Referenten Béla Czobor der Kunsthistoriker Dr. László Eber (1871-1935) zum Nachfolger ernannt. Er hatte in Leipzig bei Schmarsow studiert und war heim­gekehrt in Kenntnis der wissenschaftlichen Resultate der modernen europäischen Denkmalpflege und der Werke von Riegl, Dehio, Dworak und Gurlitt in den Dienst der Denkmalkommission getreten. Die Zusammenarbeit mit Forster er­möglichte den Anfang eines Aufschwungs der ungarischen Denkmalpflege in neuem zeitgemässen Geist. Auf dem Ciebiet der Restaurierung vertraten sie no gegenüber der puristischen und historisierenden Auffassung moderne europäische Prinzipe und leiteten in diesem Geist auch die behördliche Tätigkeit der Kommission. Sic erweiterten die denkmalpflegerische Tätigkeit nebst Kirchen auf die profanen Gebäude, wie Wohn- und Rathäuser, Schlösser, Stadtmauern, Festungen, sowie im Freien ste­hende Bildwerke, auf die Friedhofskunst und auf den Schutz von Ruinen. Außer den mittelalterlichen Kirchen befaßten sie sich immer mehr mit den Werken der barocken Sakralkunst, darunter mit der Restaurierung der Wandgemälde von Maulbertsch und Dorffmeister. Sie entwickelten die Archive der Kommission weiter und beschafften außer neueren Vermessungen und Fotographien aus auslädischen Sammlungen, beson­ders aus den Archiven vo Wien und Karlsruhe Kopien von alten Aufnahmen und Plänen hunderter ungarischer Burgen. Zur Dokumentierung des ungarischen Freskobestandes begannen sie die Reproduzierung der wertfollsten mittelalter­lichen Wandmalereien mit Aquarellkopien. Als Ergebnis blieben aus dem Gebiet des historischen Ungarns 650, größtenteils heute schon unersetzbare, wertvolle Kopien in der Sammlung des Denkmalamts. Zufolge des Aufschwungs der Kommission und der Ausbreitung erhaltender Tätigkeit der Mitglieder auf weitere Fachkreise befaßte sich auch die Öffentlichkeit und die Fachliteratur nehr und mehr mit den Fragen der Denkmalpflege, was sich durch die in den zeitgenössischen Zeitschriften erschienenen vielseitigen Pub­likationen abmessen laßt. In dieser Situation des Aufschwungs traf der Ausbruch des Weltkriegs 1914 die Landesdenkmalkommission, der zwar unmittelbar kaum Schäden im Denkmalbe­stand verursachte. Dagegen mußten die in Gang befindlichen Restaurierungen

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