Bardoly István - Haris Andrea: A magyar műemlékvédelem korszakai Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 9. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1996)

Horler Miklós: Az intézményes műemlékvédelem kezdetei Magyarországon (1872-1922)

Die erste grosse Initiative dieser Bewegung war 1802 die Gründung des Un­garischen Nationalmuseums und der Nationalbibliothek durch Ferenc Széchenyi (1754-1820). Seine Initiative setzte Miklós Jankovich (1772-1846), der herausra­gende Polihistor und Mäzen fort, der in dem Jahrgang 1818 der durch ihn gegrün­deten Zeitschrift „Tudományos Gyűjtemény" (Wissenschaftliche Sammlung) zum erstenmal einen Aufruf zur Registrierung, Abbildung und Kultur der Nation verkündenden Objekte veröffentlichte. Die Initiative vonjankovich befolgend und fortsetzend wurde Imre Henszlmann (1813-1888), eine führende geistige Personalität der nächsten Generation, Be­gründer der institutionellen Denkmalpflege. Seine Laufbahn begann er als Arzt, und wie die meisten Wissenschaftler seiner Zeit, wurde er als Autodidakt zum an­erkannten Fachmann der Cieschichte, Archäologie, Kunstgeschichte und Äs­thetik. Die Ungarische Akademie der Wissenschaften wählte ihn schon in jungen Jahren zum Mitglied und publizierte 1846 auf seine Initiative ihren ersten Aufruf zum Schutz der einherimischen Denkmäler. Nach dem Freiheitskrieg von 1848-1849 verbrachte er längere Zeit in England und Frankreich, wo er seine Stu­dien über die Proportionsgesetze der Architektur fortsetzte und publizierte seine Feststellungen 1860 in Paris. Heimgekehrt nahm er in den 1860-er Jahren von neuem aktiv an den am Schutz der historischen Denkmäler tätigen Bewegungen im Rahmen des Vereins ungarischer Arzte und Naturforscher und der Ungari­schen Akademie der Wissenschaften Teil. 1850 wurde in Wien die K.u.K. Cent­raikommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale in der Leben gerufen, deren Wirkungsbereich sich auf das gesamte Bereich der Monarchie, folglich auch auf Ungarn erstreckte. Mit dem Wandel der politischen Verhältnisse erlosch 1860 dieser Wirkungskreis und damit eröffnete sich die Möglichkeit der Gündung einer selbständigen ungarischen Organisation für Denkmalpflege. Die diesbezüglichen Verhandlungen mit den zuständigen Regierungsorganen zogen sich hin, und dadurch rief erst die nacht dem Ausgleich von 1867 ernannte Regierung 1872 mit der Verordnung des Religions- und Unterrichtsministeriums die Provisorische Kommission der Denkmäler Ungarns ins Leben. Die Kommission stand unter der Aufsicht des Ministers und bestand aus einem Vorsitzenden, einem Referenten, einem Architekten und anfangs aus 9 Mitglie­dern. Ihre Aufgabe war die Registrierung der Denkmäler, Zusammenstellung eines Verzeichnisses, Verfertigung von Vermessungen und Fotographien, die Über­prüfung des Zustands der Denkmäler und Unterbreitung von Vorschlägen für Wiederherstellungen und Sicherung der dazu nötigen Gelder. Zum ersten Vorsitzenden wurde Ágoston Szalay (1811-1877), ein Tafelrichter ernannt, der bis zu seinem Tod 1877 diesen Posten bekleidete. Ihm folgte Graf Jenő Zichy (1837—1906). Referent wurde Imre Henszlmann, Architekt Firgyes Schulek. Die Registrierung und das Sammeln von beziiglichen Angaben wurde mit Hil­fe von ungefähr 30 Korrespondenten in den verschiedenen Landesteilen ver­richtet, die unentgeltlich, aus Begeisterung diese Aufgabe verrichteten, weshalb die Arbeit nur langsam vorwärts kam. Aus dem bescheidenen Budget blieb nur wenig Geld für fachgemässe Vermessungen, Fotografien, sowie für finanzieren der Wiederherstellung einzelner Denkmäler. Die bedeutenderen Restaurierungen fi­nanzierten zum Großteil die Gemeinden, lokale Behörden und Kirchenpatrone.

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