Haris Andrea szerk.: Koldulórendi építészet a középkori Magyarországon Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 7. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,)
Diana Vukičević – Samaržija: Mittelalterliche Kirchen der Bettelorden in Kroatien
10. Slavonski Kubas, Franziskanerkirche, Grundriß Es ist bekannt, daß die Franziskanerkirchen nur bescheiden mit architektonischer Plastik geschmückt waren. Für das Verständnis einiger Phänomene muß man Ilok (Újlak) als Komplex hervorheben, wo sich Veränderungen an der architektonischen Plastik von der frühgotischen Kirche des Hl. Stephan über die Kirche des Franziskanerklosters bis zur spätgotischen Kirche unterhalb des heutigen Gymnastiksaales finden lassen. Die Kapitelle im Franziskanerkloster aus dem 14. Jh. und die Profile der Fensterrahmungen der Kirche des Hl. Stephan weisen ein hohes Stilniveau im erweiterten mitteleuropäischen Kontext auf, während im 15. Jh. ein provinzieller Meister der zweiten Phase in der Franziskanerkirche in der Tradition des vergangenen Zeitraumes kapitelle meißelte, was seine Unkenntnis über den Zeitstil und dessen Auswirkung im weiteren Raum bezeugt. Das Gewölbe der Kirche, deren Chor unter dem Turnsaal der Grundschule "Slavisa Vajner-Cica" ausgegraben wurde und das aus der Zeit um 1500 stammt, ist nicht nur eines der bedeutendsten Baudenkmäler in Ilok, sondern auch der ganzen Spätgotik in Nordkroatien. Seinem stilistischen Wert nach ist es dem Portal in Marijanci und dem Gewölbe der Kirche von Vocin gleichzusetzen. Fragmente des Gewölbes befinden sich heute im Museum von Ilok und teilen sich dem Typ der Profilierungen nach in zwei Gruppen. Sie zeigen, daß es sich um ein Sterngewölbe mit ungleichen rautenförmigen Feldern gehandelt hatte, dessen Gewölberippen an der Mauer tief angesetzt waren. Die stilistische und komparative Analyse ergab, daß diese Gewölbe von einem talentierten Meister ausgeführt war, der seine Ausbildung außerhalb dieses provinziellen Milieus erhielt. Man könnte sagen, daß Ilok die bedeutendste Stadt des mittlelalterlichen Slawoniens gewesen ist, ein Dubrovnik des Nordens. Die Schwankungen in der Qualität der Bauidee und Bauplastik, die Tatsache, daß diese beiden Komponenten nicht übereinstimmen, weist auf eine Diskontinuität der Qualität des Stiles hin. Als Beispiel kann man auf das reich gestaltete Portal in Marijanci an einem architektonisch völlig bedeutungslosen Bau verwei-