Haris Andrea szerk.: Koldulórendi építészet a középkori Magyarországon Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 7. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,)

Diana Vukičević – Samaržija: Mittelalterliche Kirchen der Bettelorden in Kroatien

sen oder auf das sehr sorgfältig ausgeführte Gewölbe in Ilok und die bedeuten­den räumlichen und plastischen Lösungen in der Franziskanerkirche von Ilok im Gegensatz zu einer großen Anzahl von "Serienbauten". Das zeitweise Vorhanden­sein von Bauwerken mit einer Ausführung, die höheren qualitativen Ansprüchen gerecht wird, kann mit dem unterschiedlichen Einfluß zweier Gesellschafts­schichten erklärt werden: der Franziskaner und der Feudalherren. Der Franzis­kanerorden verbreitete im Verlauf des gesamten Zeitraumes einen bestimmten Bautypus wirksam und variierte diesen nur geringfügig. Die Interventionen der Feudalherren dagegen waren mehr der Mode unterworfen, so daß sie den tradi­tionellen Bautypus durch architektonische Plastik bereicherten. An der Franzis­kanerkirche in Ilok z.B. finden wir eine reichere Dekorationsplastik. Taube schrieb im 18. Jh., daß diese Kirche schöner und reicher geschmückt sei als andere Kirchen der Franziskaner. Darin äußert sich die Bedeutung des Erbauers der Kirche, eines der mächtigsten kroatischen Magnaten, des Fürsten Nikolaus von Ilok, der durch seinen Bauauftrag und seine Wünsche die traditionelle Bau­weise der Franziskaner beeinflußte, ohne jedoch den Rahmen des provinziellen Milieus zu durchbrechen. Das stilistische und ästhetische Niveau der Interven­tion hing von den materiellen und politischen Verhältnissen des Feudalherren ab. In den Fällen, wo es sich um einen mächtigeren Magnaten handelte, entspra­chen Bauweise und Ausführung am ehesten den zeitgenössischen Strömungen. Gegen Ende dieses Zeitraumes kann man das Vordringen einer neuen Stilrich­tung beobachten - der Renaissance. Zwar gibt es keinen Sakralbau in diesem Stil und wurden bis jetzt auch keine bedeutenderen Umbauten eines älteren Bau­denkmals in diesem Stíl oder eine Mischung aus beiden Stilen festgestellt. Man kann jedoch sagen, daß gegen Ende des 15. Jhs die Renaissance parallel zur Gotik auftritt, und zwar meistens bei den Kirchendekorationen, denn an der klei­neren Anzahl der Profanbauten macht sich die Renaissance eher im Sinne einer Interpolation bemerkbar. Der Renaissance verdanken die Kustodie in der Kirche des Hl. Laurentius in Pozega, das Portal der Kirche in Ivankovo und die Grab­platte des Laurentz von Ilok aus dem Jahre 1525 ihre Entstehung. Mit der letzte­ren finden auch alle abendländischen Strömungen in Slawonien ihr Ende. Für Norwestkroatien bedeutet dieses Jahr das Ende der Gotik. Später werden haupt­sächlich Festungsanlagen, Schlösser und Paläste, aber auch kleinere Kirchen im Stil der Renaissance erbaut. Zum Schluß der Ausführungen über die Architektur der Franziskaner und die allgemeinen Stilmerkmale der Gotik in Nordkroatien muß man noch einige Worte über das Baumaterial hinzufügen. In diesem Gebiet wurden zwei Arten von Baumaterial benutzt: Baskstein und Bruchstein. Im ebenen Teil Slawoniens wurde meist das ganze Bauwerk aus Backstein gebaut, sogar die Profilierungen. An der Schwelle zum gebirgigen Teil Slawoniens wurde die Kirche selbst aus Ziegeln gebaut, die Profilierungen waren jedoch aus Stein. In Zentralslawonien schließlich wurden die Kirchen, wie auch in ganz Nordwestkroatien, aus Bruch­stein errichtet. Eine Ausnahme bildet die Kirche von Remetinec, die aus Haustei­nen gebaut wurde. Im Süden, in Istrien und Dalmatien, wurden alle Kirchen der Bettelorden aus Stein gebaut. Die Kirchen den Bettelorden in Dalmatien und Istrien In Dalmatien errichteten die Franziskaner und Dominikaner zur Zeit der Grün­dung ihre Klöster und Kirchen in der Regel außerhalb der Stadtmauern an den

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