Haris Andrea szerk.: Koldulórendi építészet a középkori Magyarországon Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 7. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,)

Bertalan Vilmosné: Az óbudai klarissza kolostor

Das Klarissenkloster von Óbuda (Altofen) Herta Bertalan Beim Bau des Óbudaer Wohnviertels (Budapest III. Bezirk) zwischen 1973 und 1976 kamen dort, wo heute der von der Fényes A.-, Peez- und Mokusstraße ein­geschlossene Gebäudekomplex steht, die Grundmauern des Klosters und der Kirche der Klarissen aus dem 14. Jh. zum Vorschein. Das Kloster wurde 1334 von Elisabeth Lokietek, der Gemahlin des Königs Karl Robert, gegründet. Zwischen 1346 und 1350 wurde ein beträchtlicher Teil des um einen 35x35m großen In­nenhof erbauten Klosters mit regelmäßigem Grundriß fertiggestellt. Das Refek­torium besaß eine Fußbodenheizung. An seiner Nordseite befand sich die drei­schiffige Kirche und die einschiffige Corpus Chrisü Kapelle. Das Hauptschiff der Kirche war länglich gestreckt und schloß mit den fünf Seiten eines Achtecks ab. Die Nebenchöre mit polygonalem Abschluß waren kapellenarig ausgebildet. Den westlichen Teil der Kirche nahm die 20x20m große Nonnenempore ein. Der westliche Hof des Klosters und das Gebäude des Hospitals wurden nach 1353 gebaut. Auch die Umfriedung des Klosters entstand zu dieser Zeit. Nach 1374 wurde an der Nordseite der Kirche der Friedhof des Klosters erweitert und auch der Chor der Corpus Christi Kapelle verlängert. Hier wurde im Dezember 1380 die Königin Elisabeth, die Gründerin des Klosters, beigesetzt. Mit dem Umbau der Kapelle kam es auch im Kloster zu kleineren Umbauten. In dieser Zeit wurde der große Raum in der nordwestlichen Ecke des Kreuzganges, west­lich von der Kapelle gebaut. Nach 1526 begann eine sich auf das ganze Kloster ersteckende Bautätigkeit. Nach der Niederlage bei Mohács lagerte der bis Buda vorgedrungene türkische Sultan mit seinem Heer in Obuda. Bei dem Abzug der Türken wurde die Stadt in Brand gesteckt und auch das Kloster stark beschädigt. Vor der türkischen Besetzung verließen die Nonnen 1541 endgültig das Kloster und lebten von diesem Zeitpunkt an in Pozsony (Preßburg/Bratislava) und Na­gyszombat (Tyrnau/Trnava) . Nach 1686 wurde, nachdem sie nicht mehr nach Obuda zurücksiedeln konnten, im Burgvierteil von Buda ihr neues Kloster gebaut. Hier lebten die Nonnen von Obuda bis zur Auflösung ihres Ordens. Zu dieser Zeit wurde auch der Hausaltar der Königin Elisabeth versteigert. Das Kloster wurde von Corrardus Theutonicus, dem leitenden Meister der Werkstatt der Königin Elisabeth in Obuda, gebaut. Bei der Arbeit der Werkstatt machten sich die architektonischen Tendenzen der Bettelorden, die süddeutschen und österreichischen Teilformen, geltend. Das erschlossene Kloster und die Kirche sind eine bedeutende Hinterlassenschaft der Architektur Ungarns aus der Anjou-Zeit. Abbildungen 1. Grundriß des erschlossenen Klosters und der Kirche Zeichenerklärung: 1 - erste Bauperiode, Mitte 14. Jh., 2 - zweite Bauperiode, nach 1353, 3 - Bauperiode um 1380, 4 - Periode nach 1374, 5 - Bau nach 1526, 6 ­Estrichfußboden, 7 - Ziegelpflaster, 8 - Gräber, 9 - mittelalterliche Stra­ßenschicht, 10 - Reste der Steinmetz - Baustelle Numerierung der Räumlichkeiten des Klosters:

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