Lővei Pál szerk.: Horler Miklós Hetvenedik születésnapjára Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 4. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1993)

Winkler Gábor: Soproni polgárházak a 19. században

Bürgerhäuser im 19. Jahrhundert in Sopron (Öden burg) Gábor Winkler Miklós Horler gab 1955 eine beispielhafte Studie über die .Architektur der Budaer Häuser heraus. Die von ihm eingeleiteten typografischen Forschungen wurden später nur von wenigen weitergeführt. Während der darauffolgenden 30 Jahre wurde oft leidenschaftlich darüber diskutiert, welcher Periodisierung die Forscher der Architektur des 19. Jhs. folgen sollten, ob es sich lohnt, auch wei­terhin an der starren, nichtssagenden Periodisierung des Zeitalters (Klassizis­mus, Romantik, Eklektizismus) festzuhalten oder aber man die weltweit bekann­te Definition des „Historizismus" auch in die einheimische Forschung einführen sollte. Mit der Erforschung der Gebäudetypen des 19. Jhs. hat sich demgegen­über kaum jemand beschäftigt. Diese Studie beabsichtigt, sich auf die Ergebnisse einer 30jährigen Forschung stützend, anhand des Beispieles der Architektur von Sopron, die Entwicklung der Bürgerhäuser im 19. Jh. darzustellen. Die Ausgestaltung der Grundrisse be­einflußte vor allem das vorhandene Grundstück, sein Ausmaß, seine Proportio­nen und die in seiner Umgebung übliche Art der Bebauung. Der Aufsatz gibt von diesem Gesichtspunkt aus einen Uberblick über die Entwicklung der histori­schen Stadtteile und über die Charakteristika des Ausbaues der neuen Viertel Soprons, Der Typ des von vier Seiten umbauten städtischen Miethauses mit In­nenhof wurde ganz am Ende des Jahrhunderts von der rahmenartigen Bebauung des Häuserblocks abgelöst und das dichte, netzartige Gewebe der Stadt von der kompakten, geschlossenen Bebauung der abgrenzenden Straßen, mit zusammen­hängenden, geräumigen Grünflächen im Inneren der Blöcke (z.B. Deák tér und Umgebung). Damit stieg der Gebrauchswert der auf den Hof gehenden Zimmer, was eine flexiblere Ausgestaltung der Grundrisse ermöglichte. Was den Grundriß der Häuser betrifft, können wir Zeugen einiger ebenso wichtiger Änderungen sein. Seit dem Ende des 18. Jhs. achtete man immer mehr auf die Herausbildung der Durchgangsräume der Wohnhäuser: auch die Trep­penhäuser wurden immer bequemer. In den größeren Häusern wurden sogar Seitenaufgänge gebaut, deren idealen Standort man schnell herausfand: im Treffpunkt der Reihe der repräsentativen, auf die Straße gehenden Zimmer und der die Wohnung bedienenden Wirtschaftsräume. Um die Mietwohnungen der Hofflügel zu erreichen verwendete man selten Außengänge, stattdessen setzte sich bald der Typ des aus fast gleichgroßen Gebäudeteilen bestehenden Wohn­hauses durch, mit sich jeweils zum Treppenhaus hin öffnenden Wohnungen (z.B. Rákóczi utca 14, 1847). An der Stelle des ehemaligen zugeschütteten Burg­grabens (Grabenrunde) entstanden ziemlich schmale und langgestreckte Grund­stücke. In den Straßenflügeln befanden sich hier in zwei Reihen hintereinander angeordnet die Wohnräume; das Treppenhaus und die Küche wurden in die schmalen Seitenflügel des Hofes zurückgedrängt (Grabenrunde 10, 1848). Die Grundstücke in den schmalen Blöcken, die von dem Alten Kornmarkt und der Theaterstraße begrenzt waren, verfügten über zwei lange Straßenfassaden mit gleichen Gegebenheiten, deren Vorteile die besseren Architekten geschickt aus­nutzten: sie planten im allgemeinen Häuser mit symmetrischem Grundriß, mit einem Treppenhaus von rundem Grundriß im Gebäudekern und mit zwei auf die Straße gehenden „Durchgangswohnungen

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