Valter Ilona szerk.: Entz Géza Nyolcvanadik születésnapjára Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 2 Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1993)

Valter Ilona: A pásztói román kori timpanon

Der romanische Tympanon von Pásztó Ilona Valter Das im unter Denkmalschutz gestellten, historischen Zentrum von Pásztó stehende, gotische Schulmeisterhaus wurde nach dem Brand in 1551 neugebaut und seine südwestliche Ecke mit einem Strebepfeiler gestützt. Anläßlich der Wiederherstellung des Hauses in 1982 ist aus dem Fundament dieses Stützpfeilers das Fragment des mittleren Teiles eines romanischen Tympanons zum Vorschein gekommen. Auf seiner Vorderseite sind in einem oben ornamentalen, unten glatten Rahmen der segnende Christus und eine vor ihm knieende Figur zu sehen, auf der Rückseite eine fragmentari­sche Agnus Dei-Darstellung. Das durchbrochene ornamentale Motiv war ein Rankenwerk mit großen Schlingen; aus jeder Schlinge ging je ein weiterer, sich kreisrund zurückwindender Ausläufer aus. Das ist ein frühgotisches Motiv; in Ungarn findet man ähnliche an der porta speciosa in Pannonhalma, bzw. am Westportal der früheren Prämonstratenserkirche von Ipolyság (Sahy, Tschecho­slowakei). Beide sind auf das 1. Viertel des 13. Jahrhunderts zu daueren. Im Mittelpunkt des Reliefs steht die Christusfigur. Er trägt ein lockeres, schwel­lendes Faltengewand, einen auf seinen Arm geschlagenen Mantel, im Taillenbe­reich mit Gürtel befestigt. Zur Analogie dieser Bekleidung dient das Gewand der im Münster von Pusztaszer ausgegrabenen Säulenstatuen, die auf die Zeit um 1220 datiert werden. Der Körper des Christus ist nur bis zum Oberschenkel dargestellt. Diese Dar­stellungsweise hat schon László Eber auf die bayrische Kunst zurückgeführt, und Parallelen dazu gibt es tatsächlich auf deutschem Sprachgebiet. (Mainz-Dom­Leichhofportal, Gelnhausen-Marienkirche, Aschaffenburg). Für den Christuskopf von Pásztó sind die gestreckte Form, das sich bei den Augen verengende Gesicht und die verhältnismäßig kleinen Augen charakteri­stisch. Der Mund und die Nase sind beschädigt. Das Haar über der hohen Stirn dominiert eindeutig, und kommt an der linken Seite des Kopfes in schön gerin­gelten, langen Locken herunter. Eine frühgotische Kopfform - ähnlich sind der Hl. Pauluskopf von Balatonfűzfő aus dem 1. Viertel des 13. Jahrhunderts, weiter­hin die gleichaltrigen Steinmetzarbeiten von Vértesszentkereszt und Pusztaszer. Die knieende, betende Nebengestalt ist grob bearbeitet, launt Ernő Szakái ja sogar unvollendet. Den Tympanon haben zwei Meister geschnitzt, der eine die Ornamentik, der andere die Figuren. Das auf der Rückseite fragmentarisch erhaltengebliebene Gotteslamm ist ebenfalls unvollendet, und war wegen der Verwendung - Einmauerung - über­haupt nicht zu sehen. Die Obigen zusammenfassend kann die Anfertigungszeit der segnenden Chri­stusfigur auf die 30er Jahre des 13. Jahrhunderts gesetzt werden. Sie hat zu einem Portal mit einer 180 cm breiten Öffnung (innere Breite) gehört. Sie kann nicht dem Portal der Pfarrkirche in Pásztó angehört haben, da die Pfarrkirche in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts ein Bau kleinsten Formats war. In Pásztó befand sich aber am Anfang des 12. Jahrhunderts eine Benediktinerab­tei, an deren Stelle Béla III. 1190 eine Zisterzienserabtei gerundet hat. Die bene­diktinischen Bauten wurden nach einem Brand, um 1230 umgebaut. Die in ge­ringer Anzahl erhaltengebliebenen Steinmetzarbeiten (Rippen, Säulen, Leibun-

Next

/
Thumbnails
Contents