Valter Ilona szerk.: Entz Géza Nyolcvanadik születésnapjára Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 2 Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1993)
Bogyay Tamás: Ják és Bamberg
Ják und Bamberg Tamás Bogyay Die Kirche von Jak erweckte bereits um die Mitte des vorigen Jahrhunderts die Aufmerksamkeit der Osterreichischen Fachleute. Richard Hamann ließ Ják in seinem 1923 erschienenen Buch in die internationale kunstgeschichtliche Forschung einrücken: er hielt die Kirche für das letzte Werk normannischer Meister, und lenkte die Aufmerksamkeit auf die nach Südosten wirkende Ausstrahlung der Bamberger Bauhütte. Die jüngste grundlegende Monografie des Bamberger Doms erarbeitete Dethard von Winterfeld. Er bezweifelt, daß die von der Wirkung Bambergs zeugenden Denkmäler (Trebitsch, Wienerneustadt, Tulln, der Wiener Stefansdom, Lébény und Ják) Stützpunkte zur genaueren Bestimmung der Bau- und Stylgeschichte beitragen könnten, denn in keinem einzigen Fall ließ sich dieselbe Meisterhand am Bamberger Dom und an jedweden der erwähnten Bauten nachweisen. Seiner Meinung nach dürfte nur die Bauornamentik in provinzialisierter Form gewirkt haben. Nach Ansicht Bogyays liefert im Fall von Ják gerade Bamberg einen wesentlichen Anhaltspunkt zur Datierung des zweiten Abschnitts der ersten Bauperiode Jáks im 13Jh. Im Gegensatz, zu Winterfelds Meinung läßt sich zu Ják nicht nur die Wirkung der ornamentalen Konzeption des Bamberger Doms nachweisen, sondern auch das eigenhändige Schaffen der dortigen erstrangigen Steinmetze. Dies bezeugen die von den vor der Restaurierung verfertigten Aufnahmen bekannten und teils noch vorhandenen Friese zwischen den Geschossen. Bei dem Ausbau der Türme zu Ják erhielten die aus Bamberg kommenden Meister ihre Rolle. Auch die beiden Fensterrosen im ersten Geschoß des Nordturms wurden nach dem Muster der Bamberger Osttürme verfertigt. Noch karakteristischer ist die Hauptapsis, welche gleichzeitig mit dem Chorquadrat in dem zweiten Bauabschnitt entstand. Bewußt und sinnvoll wendeten sie die architektonische Konzeption und den Motivschatz des monumentalen Georgenchors des Bamberger Doms an. Auch an dem außerordentlich reich geschmückten Jáker Westportal findet man unter den überwiegend normannischen Ornamenten Bamberger Motive, und auch diese deuten auf unmittelbare Bamberger Beziehungen. Dies läßt sich auch anhand der Steinmetzzeichen beweisen. In Ják sind 32 Zeichen bekannt, doch könnte man zuverlässige Beweise nur gewinnen, wenn die Kirche eingerüstet würde. Aus den Steinmetzzeichen kann man auf die Zahl der Steinmetze und auf den Wechsel der Arbeitskräfte folgern. Bei dem Bamberger Dom wurden die Zeichen sogar zweimal gesammelt, als die Kirche in Gerüst stand. 1829-39 zeichnete Karl Friedrich Rupprecht 430 verschiedene Zeichen ab. Anderthalb Jahrhunderte später fand Winterfeld nurmehr halb soviele. Mehr als die Hälfte - 17 Stück - sind unter den Jáker Zeichen mit solchen von Rupprechts Sammlung identifizierbar, 11 Stück davon finden sich auch bei Winterfeld. Der historische Hintergrund der Beziehungen zwischen Bamberg und Ják ist wohlbekannt. Der Bauherr des Bamberger Doms, Bischof Ekbert war ein Schwager des ungarischen Königs Andreas II. Als er 1208 nach dem Bamberger Künisgmord in Verdacht gezogen wurde, fand er bei seinem Schwager Zuflucht. Doch auch später besuchte er wiederholt Ungarn. Um 1220 war die Kasse des