Népek és nemzetek közös építészeti öröksége (Az Egri Nyári Egyetem előadásai 1988 Eger, 1988)

Teppo Korhonen: Über die westliche und östliche Züge der finnischen Volksarchitektur

Teppo Korhonen Über die west! she und östliche Züge der finnischen Volksarchitektur Zu den ökologischen 'Voraussetzungen der Volksarchitektur gehören die der Gemeinschaft zur Verfügung stehenden Materialien s<sr4e die Verbindungen nach ausserhalb. Man hat in den Gebäuden das in der nächsten Umbegung vorhandenen Material verwendet. Finnland gehört zur nördlichen Nadelwaldzone, die ausserdem noch Norwegen, Nordschweden sinen Teü des Baltikums sowie Nordrussland umfasst. Das naturgegebene Baumaterial in diesem Gebiet ist Holz ui i die Bautechnik der Blockbau aus waagerecht liegenden Stämmen. Wann der Blockbau in Funland üblich war, konnte mittels der archäologischen Funde allein nicht zuverlässig da­tiert werden. Durch Erforschung der Bauterminologie und durch Vergleiche zwischen Finnland und dem Baltikum kam man zu der Annahme, dass der Blockbau in seiner einfachen Form um Christi Geburt in Finnland bekannt war. Im Nadelwaldgebiet wurde der Blockbau die Führende Technik für über tausend Jahre. Die Verwendung elastischer Moosdichtung anstelle der Lchmdichtung verursachte, dass auch eine hohe Block­wand dicht und warm blieb, obwohl sich das Holzmaterial natürlicherweise bewegt. Die Moosdichtung hatte sich im 10. und 1 l.Jh. allgemein durchgesetzt. Die Ingebrauchnahme der Blockbaubewohnungen bedeutete eine grosse Veränderung der Wohnkultur wie auch in der Entwicklung der Zimmermannskunst. Beim Blockbau sind die Balken der Länge nach übereinander gelegt. Da der dadurch entstehende „Stoss" statisch ein schwacher Punkt ist, setzt man hier Zwischenwände und ordnet so die Stuben nebeneinander an. Daher wird das Haus ziemlich lang und schmal, im Gegensatz zum mitteleuropäischen Fachwerk und zum südeuropäischen Steingebäude, die ja oft breit sind. Die Breite des Balkengebäudes wird in der Regel d urch die Länge der für die Gie­beiseite verwendeten Balken bestimmt. Die Eckverbindungen der Balken sind durch ihre vielfältigen Formen sehr aufschlussreich für ihre zeitliche Entwicklung und regionale Verbreitung. In der ältesten Zeit wurden die Häuser aus runden Kiefcrbalken errichtet, später wurden die Seiten behauen. Die Häuser wurden mit hölzernen Rinnen gedeckt, die den südlichen Ziegeldächer nachahmen. Man verwendete auch Brettern, die Platten aus Birkenrinde als Unterlage hatten. Milte des 19. Jahrhunderts kamen Schindeldächer, später dann auch Ziegel- und Blechdächer auf. In gewissem Umfang wurde von den bauern auch Stein als Baumaterial verwendet. Daraus wurden Kuhställe er­richtet, die meisten nach der Mitte des 18.Jahrhunderts in Mittclostbottnien, sporadisch aber auch anderwärts im Lande. Die Behörden förderten die Verbreitung von Kuhställen aus Stein, und zwar mit Hilf e von Steuererleichtun­gen und landwirtschaftlicher Beratung. Das finnische Wort sauna 'Sauna, Badestube' stammt aus dem frühurfinnischen. Seine alte Bedeutung gibt An­lass zu der Annahme, dass die älteste Sauna vielleicht nur eine warme Erdgrube war und also älter als die aufgezim­merten Häuser ist. In den frühesten finnischen gezimmerten Wohnhäusern befand sich mitten im Raum ein offener Herd. Später baute man dann Häuser mit Stuben, die durch einen oben offenen, aus Steinen errichteten Ofen (fi.kiuas) geheizt wurden. Ein solches H.:us heisst finnisch savupirtti „Rauchstube". Es wurde entweder als Wohnung oder Sauna oder als beides verwendet und hatte ein flaches Satteldach über einer Anskonstruktion. Pirtti ist im Finnischen ein slavisches Lehnwort aus dem 8.-9. Jahrhundert; es zeigt also, dass die Finnen von den Slaven bautechnische Neue­rungen übernommen haben. Da der Steinofen der Rauchstube nicht zum Backen von Brot taugte, baute man einen sog. Aussenofen aus Ton, dessen Vorbild (pätsi) man ebenfalls bei den Slaven fand. Im 12.-13. Jahrhundert begann man in Finnland einen oben geschlossenen aus Stein gemauerten Rauchofen zu verwenden, in dem auch gebacken werden konnte und der auch einen Herd zum Kochen hatte. Tupa hatte also mehr Funktionen als pirtti. Der Rauch entstand in diesen Häusern innen und zog durch einen in der Wand oder im Dach angebrachte Lukke ab. Der Rauchofen vertritt den mitteleuropäischen Typ und man kann auf Grund einiger Deta­ils sehliessen, dass das Vorbild über Schweder. nach Finnland kam. Im f ruhen Mittelalter wurde auch das Wort tupa „Stube" aus dem Schwedischen ins Finnische entlehnt; es wird wohl einen mit einem solchen Ofen ausgerüsteten Raum bezeichnet haben. Auch die Benennung des Stubenofens, das finnische uuni, ist ein skandinavisches Lehnwort. Die Kunst des Mau­erns kam Anfang des mitteialters von Westen nach Finnland. Der aus Stein gemeuerte Rauch of en war der Pionier und die am weitesten verbreitete Form der gemauerten Strukturen. Die Form der Rauch tupa mit dem Aisdach dürfte mit der der Rauch pirtti übereingestimmt haben. Die Rauch tupa verbreitete sich als Wohnform der Ober­sicht, wie aus den historischen Quellen bekannt ist. Die Stellung von tupa wurde durch die schwedischsprachige An­siedlung gefestigt, die im 13Jh. die Küsten des Finnischen und des Bottnischen Meerbusens besiedelte und bei der die Grundform der Wohnungen stuga war. Es verbreitete sich allmählich bis an die finnische Ostgrenze. Auch östlich von Finnland, in Russisch-Kardien, verbreitete sich der gemauerte Backofen mit Herd, aber er kam mit seinen besonderen Kennzeichen aus Richtung Nowgorod den Ostweg entlang. In Ostfinnland errichtete man den Pvauchofen auf einem hohen Holzrahmen oder Podest, wofür die Russen das Vorbild lieferten. In einigen östli­chen Kirchspielen hat diese mittelalterliche östliche Ofentypus ein profiliertes Herdenbretl. Die au/; Finnland be­kannten Beispiele sind relativ einfach und im gotischen Stil, in Nordrussland finden sich ein reicherer Dekor und auch deutliche Erinnerungen an Kulturstile der ersten Hälfte des Mittelalters 1 . Bei der Rauchstube handelte es sich ursprünglich um ein Einraumshaus, das man durch die a/jf der Giebelseite befindliche Tür betrat. Das bescheidende Wohngebäude der kleinen Leute und Neusiedler enth/elt nur diese Stube und vielleicht eine kleine Diele in der Form eines Halbkreises (pisteporstua),<eine ZusammensUüung, die eigentlich eine Kreuzung von Wohnstube und Kegelhütte, also recht all ist. Die Stube konnte auch mit 1er Sauna oder einem anderen Wirtschaftsbau durch einen gemeinsame Diele verbunden werden.

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