A népi építészet védelme (Az Egri Nyári Egyetem előadásai 1985 Eger, 1985)
Margarete Vyoral-Tscapka: Schutz und Erhaltung der Denkmäler der Volkarchitektur in Österreich
1972 entstand das oberösterreichische Raumsordnungsgesetz, in das die Verpflichtung zur Wahrung der Stadtund Ortskeme sowie die Belange des Umgebungsschutzes aufgenommen wurden, aber schon in den 60er Jahren gab es in einigen oberösterreichischen Städten Konzepte zur Altstadterhaltung, so in Schärding, dann in Braunau und in den 70er Jahren in Eferding, Erms, Freistadt, Wels, Gmunden, Ried und Steyr. Aber auch Kleinstädte und Dörfer wurden schon früh in die Bemühungen um Pflege des ürtsbildes einbezogen, seit 1968 gibt es hierfür eine Beratungsstelle an der Landesbaudirektion. Die oberösterreichische Landesbaudirektion hat in den letzten Jahren Vorbildliches geleistet; sie wurde dabei unterstüzt von der 1973 gegründeten ,J?rojektgruppe Raumordnung" im oberöst. Volksbildungswerk. 1980 wurde ein „Umfassender Kulturgüter- und Orstsbildkataster' herausgegeben, der durch eine Materialiensammlung zur Ortsbilddokumentation erweitert wurde, die ständig anwächst. 1980 wurde auf breiter Basis eine Aufklärungskampagne gestartet, mit Hilfe ausführlicher Informationsbroschüren soll die bäuerliche Bevölkerung bei Sanierungen der alten Bausubstanz einerseits über die Vorzüge und den Wert ihres historischen Hauses unterrichtet und gleichzeitig über Möglichkeiten zur Verbesserung der Wohnqualität beraten werden. Die fünf besten Revitalisierungen von Bauernhäusern werden jährlich mit einem Preis bedacht. Selbstverständlich betreffen die Bemühungen des Ortsbildschutzes auch Kleindenkmäler wie Kapellen, Wegkreuze oder Grabmäler. Was die museale Erhaltung und Präsentation bäuerlicher Architektur betrifft, hat Oberösterreich gleichfalls schöne Ergebnisse vorzuweisen. Die Reihe der Denkmalhöfe, zumeist ,in situ" befindlicher museal gestalteter Architekturdenkmäler, setzte mit dem Mondseer Rauchhaus und der Anzenaumühle ein, in den 70er Jahren folgten der Mittermayrhof in Permberg (Hellmonsödt), der Stehrerhof in Neukirchen an der Vöckla, der Sumerauerhof in Samesleithen bei St. Florian, das Kernstockhaus in Poering bei Gampern. Diese Höfe wurden auch mit bäuerlichen Gerät reich ausgestattet, in Semesleithen wurden neben dem Hof hölzerne Getreidekästen aus benachbarten Gemeinden wiederaufgebaut. Die Anzenaumühle ist zugleich Mühlen- und Bäkereimuseum, in Kastenreith wurde ein aus dem 14. Jh. stammender Speicher zum Museum des Enns-Flussen ausgebaut, in Micheldorf an der Krems ein Sensenschmiede-Ensemble mit „Hammer" und Herrenhaus zum Sensenschmiedemuseum. In Niederösterreich setzt sich im Alpenvorland der Vierkanter fort, im gebirgigen Bereich südlich davon finden sich kleinere paarhofartige Gehöfte in T- und Doppel-T-Form (Wohnhaus und Scheune, verbunden durch den Stall); in den an die Steiermark grenzenden Teilen des Wechselgebieetes Dreiseit und Vierseithöfe. Alle diese Haustypen haben den durchgängigen Mittelflur bajuwarischen Ursprungs, während die übrigen Haustypen Niederösterreichs das durch die Rauchküche abgeriegelte Vorhaus fränkischen Ursprungs zeigen. Dazu gehören einmal die schon vorhin erwähnten Dreiseithöfe des Waldviertels (manchmal auch erweitert zum Vierseit- oder reduziert zum Hakenhof), aber auch die Zwerchhöfe der Weinbaugebiete, bei denen strassenseitig neben die Giebelfront des Wohnhauses und die Toreinfahrt noch ein weiterer Bau mit einem Wohn-oder Wirtschaftsraum anschliesst. Die Ausgangsform des Zwerchhofs ist der Streckhof. Diese stets gemauerten Höfe des Weinviertels und der Weinhauerdörfer an der Donau, aber auch in den Aussenbezirken Wiens stehen im Verband von Regelsiedlungen: Zeilen-, Strassen- und Angerdörfern. Die Strassenfronten der Häuser erhielten seit dem 19. Jh. häufig einem eigenen Eingang und wurden mit der Toreinfahrt zu einem traufseitigen Trakt verbunden. Strassenzüge solcher Gaasenfrontenhäuser mit Putzdekor des späten 19. Jhs., dessen Formengut bis gegen 1930 nachwirkte, sind charakteristisch für das Erscheinungsbild der Dörfer im östlichen Niederösterreich und auch im Burgenland. Hofseitig öffnet sich der Längstrakt des Wohnhauses in einen Arkadengang, der zum Stall führt, und am rückwärtigen Ende der langgestreckten Parzelle bildet die Scheune den Abschluss des Gehöfts. Diese Abfolge der Scheunen prägt wiederum das Bild der sogenannten „Hintaus"-Gassen. Ein Strassentyp ist jener der Presshäuser und Weinkeller an den Kellerbergen ausserhalb der Dörfer. Was den Schutz und die Erhaltung der historisch gewachsenen Hauslandschaft betrifft, so hat Niederösterreich mit der Altstadtsanierung von Krems an der Donau Pionierarbeit geleistet, und 1975 wurde hier das dritte Europaratsymposium abgehalten. Für die Pflege und Erhaltung der Häuser in den dörflichen Bereich fehlt ein umfassendes Programm der Landesbaubehörde, wie es etwa in Oberösterreich vorliegt. Die Initiative geht von den einzelnen Gemeinden aus und sehr oft von privater Seite. Es stehen 109 Häuser unter Denkmalschutz, darunter auch Ensembles wie die Kellergassen von Mailberg. Im nördlichen Weinviertel und im Waldviertel, wo die Landflucht infolge mangelnder Arbeitsmöglichkeiten gross ist, werden viele Häuser aufgegeben und stehen leer, andererseits nimmt die Tendenz zum Zweitwohnsitz des Städters zu, und gerade im Waldviertel wurden schon viele alte Bauernhäuser zu Ferienwohnsitzen adaptiert, häufig von Intellektuellen und Künstlern. In diesen Gegenden werden auch Alternativprojekte junger Städter gestartet, die alte bauernhäuser erwerben und fernen von der Grosstadt bäuerliche Produktionsmethoden und - lebensweisen erproben. Besonders gross ist in Niederösterreich die Zahl von Bauernhäusern oder sonstigen Denkmälern der Volksarchitektur, die nach ihrer Restaurierung als Zentren kultureller Veranstaltungen, als Heimathäuser oder Handwerkmuseen genützt werden. (Weissenkirchen, Teisenhoferhof; Gutenstein, Alte Hofmühle: Waldbauermuseum; Reichenau an der Rax, Bergbaumuseum in einem Haus des 16. Jhs.; Feuersbrunn, Weinbaummuseum in einem barocken Weinkeller; Hollabrunn, Heimatmuseum in der Alten Hofmühle; Prinzendorf, Landwirtschaftsmuseum im barocken Pfarrhof und seinen Wirtschaftsgebäuden.) Das erste Freilichtmuseum Niederösterreichs war das Mostviertelmuseum in Haag (seit