A népi építészet védelme (Az Egri Nyári Egyetem előadásai 1985 Eger, 1985)

Margarete Vyoral-Tscapka: Schutz und Erhaltung der Denkmäler der Volkarchitektur in Österreich

1969 Museum, seit 1979 Freilichtmuseum), ein weiteres ist in Niedersulz im Weinviertel im Aufbau: das Weinviertier Museumdorf. Seit 1979 werden hier aus verschiedenen Orten des Weinviertels stammende abgetragene Höfe aufgestellt (Streckhof von 1770, Zwerchhof, barocke Ortskapelle, Stadel, Presshäuser, ein Wirthaus, ein Schusterhaus) und mit Inventar versehen. Vielfach werden auch kleine Privatsammlungen in alten Bauernhäusern Präsentiert. Im Burgenland mit seinen drei Bevölkerungsgruppen - Deutsche, Ungarn und Kroaten - ist siedlungs­geographisch zwischen dem nördlichen und dem südlichen Bereich des tangestreckten Landes zu unterscheiden. Im Norden dominieren die auf hochmittelalterliche Besiedlung zurückgehenden Dörfer: Zeilen-, Strassen- und Angerdörfer, die im 18. und 19. Jh. planmässig weiterentwickelt wurden, im südlichen Teil sind diese strengen Dorfsiedlungen aufgelockerten den hügeligen Teilen herrschen Streusiedlungen vor. Im gesamten Burgenland ist der fränkische Streckhof die Basis der Hausformen, mit der Stube in der Strasse, dem abgeriegelten Vorhaus mit der Küche, dahinter Kammern, Ställe und Schuppen und als Abschluss die freistehende Scheune am Ende der langen schmalen Parzelle. Aus dem Streckhof sind Haken-, Zwerch-, Dreiseit und Vierseithof als erweiterte Typen abzuleiten. Baumaterial war im Norden der Sandstein, der Ziegel aus ungebranntem Lehm und gestampfter strohdurchsetzter Lehm zwischen Schalungsbret­tern (,,gesatzte Mauern im südlichen Landesteil ausserdem der Holzblockbau, der aussen und innen mit Lehm versch­miert und weiss gekalkt wurde. Im Nordburgenland gab es seit dem 16. Jh. die Küche mit den gewölbten Trichterkaminen, also ein rauchfreies Haus, im Süden hingenen die Rauchküchen. Zur Verbindung der Wohnräume mit dem Stallteil diente ein hofseitig entlang geführter Aussengang, die „Gredn , aus dem sich die charakteristischen Arkadengänge über Pfeilern oder Säulen entwickelten. Unter den Nebengebäuden ist für das Burgenland der ,JGtting" als Besonderheit zu nennen, ein ursprünglich freistehender, später in den ausverband einbezogener Speicher ein Lehmverschmierter Holzblockbau mit Spitztonnenwölbung und lose aufgesetztem Strohdach. Wie in den Weinbaugebieten Niederösterreichs sind auch im Burgenland die Scheunengassen und Kellerberge ein Charakteristikum der Kulturlandschaft. Im Burgenland wurde schon in den 60er Jahren mit Unterschutzstellungen bäuerlicher Architektur begonnen, was allerdings immer mit Schwierigkeiten verbunden war. Unter dem Denkmalpfleger Alfred Schmeller wurden in Neumarkt a.d. Raab denkmalgeschützte Häuser zu Atelierhäusern adaptiert, nach und nach siedelten sich auch im Umkreis Künstler an. In Gerersdorf ist seit 1972 ein Wiener Graphiker ansässig und hat hier im Anschluss an seinen alten Hof ein Freilichtmuseum geschaffen, das bereits 10 Objekte umfasst, durchwegs Holzblockbauten. Ein kleines Freilichtensemble besteht seit 1975 in der kroatischen Gemeinde Stinatz. Die Anfänge des grossen burgenländischen Freilichtmuseums in Bad Tatzmannsdorf gehen in das Jahr 1960 zurück. Inzwischen wurden hier etwa 20 Objekte südburgenlähdischer Holzarchitektur aufgestellt. Auch die Anfange der Ortsbildschutzes liegen in den 60er Jahren, das entsprechende Gesetz ist allerdings erst jetzt im Entstehen, als die Restaurierung des historischen Häuserbestandes von Rust von der Gemeinde in Angriff genommen wurde. Umfangreiche Restaurierungen in Eisenstadt, Stadtschalining und Oberwart folgten. Derzeit ist die Sanierung von Mörbisch im Gange. Von den neuen unterschutzgestellten Objekten ist das Kellerviertel in Heili­genbrunn hervorzuheben, das etwa 150 Baulichkeiten umfasst.

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