Magyar Műemlékvédelem 1969-1970 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 6. Budapest, 1972)
TANULMÁNYOK - Ferenczy Károly: A sárospataki r.k. plébániatemplom műemléki feltárása és helyreállítása
behaltung dos ursprünglichen Stils, zu einem zentral angeordneten, ringsum mit einer Galerie versehenen Gebäude erweitert bzw. umgebaut. An Stelle des früheren Chors wurde die Hallenkirche um zwei Gewölbeabschnitte verlängert, und in die neuen Mauern wurden vermutlich die Fenster des abgetragenen Chors versetzt. Die früheren schlanken Wandpfeiler wurden verstärkt, damit sie das Gewölbe und die neue Galerie tragen konnten, die auskragend zwischen die Pfeiler gewölbt wurde. An der Nordseite wurde diese umlaufende Galerie auf dem inneren Vorsprung der Burgmauer fortgesetzt. Beim Bau der Pfeiler wurde die steinumfaßte Öffnung des Oratoriums über der Vorhalle nach dem Kirchenschiff zugemauert. Das Gebäude erhielt auch ein neues Gewölbe. Gleichzeitig mit dem Umbau der Kirche hatte man in den 1530iger Jahren die sich der Kirche anschließende äußere Stadtmauer ausgebaut. V. Die wechselvollen Jahrhunderte der Kirche (17. und 18. Jahrhundert ) Anfang der 1640iger Jahren wurden auf den südlichen Vorbau zwei Turmstockwerke aufgebaut und ein Turmhelm aufgesetzt. Auch die äußere Stadtmauer wurde weiter befestigt Nach lü 70 wird eine neue Sakristei errichtet. Nach der Feuersbrunst im Jahre 1737 wurde der nachträgliche Turmaufbau abgetragen, und die durch den Brand verursachten Schäden sowie die Gewölbebeschädigungen wurden ausgebessert. Im Jahre 1781 schloß man die mit Einsturz drohende Kirche. Auf den Schuttschichten von Feuersbrunst, Abtragungen, Umbauten und Wiederherstellungen wurden bis dahin mehrfach neue Fußbodenniveaus ausgestaltet. VI. Die spätbarocke Rekonstruktion Am Ende des 18. Jh. kam es notgedrungen zum Abriß des gesamten Gewölbes. Bei der 1787 begonnenen Waederherstellung wurde der Hallenbau im provinzialen Spätbarockstil neugewölbt. In der vollen Breite des westlichen Gewölbeabschnittes wurde das Innere durch einen Orgelchor geteilt, auf der nördlichen Mauerkrone ein Obergaden ausgestaltet und die als überflüssig erscheinenden Offnungen vermauert. Das Bauwerk wurde innen und außen neu verputzt, getüncht, das Dach neu abgedeckt, der 55 m hohe Glockenturm an der Westfassade erbaut und die Kirche mit wertvollen Barockgegenständen vollkommen eingerichtet und ausgestattet. Die Altäre stammen aus Kirchen aufgelöster Ordenshäuser. Die Orgel baute 1789 ein ungarischer Meister. Die Bänke wurden 1788 angefertigt. VII. Die ereignislosen hundert fünf zig Jahre (19. und 20. J ahrhundert ) An der Sakristei wurden kleinere Umbauten ausgeführt und 1889 der abgebrannte Turmhelm durch einen neuen ersetzt. 1915 renovierte man die Kirche und versah die Fenster mit neuer farbiger, in Blei gefaßter Verglasung. Bei der Planung suchten wir zu gleicher Zeit die Instandsetzung der Baukonstruktionen, die Restaurierung der Denkmalwerte, die Modernisierung der kirchlichen Funktion des Gebäudes und seine Einschaltung in den Fremdenverkehr anspruchsvoll zu lösen. Als Grundprinzip wählten wir die geschichtliche Authentizität und das Erhalten des dokumentativen Wertes und gaben deshalb eher einer etwaigen minder ästhetischen Wirkung des Überlieferten den Vorzug, als einer neuen und gewinnenderen doch unhistoristischen Erscheinungsform. Sämtliche ursprünglichen Werte blieben erhalten. Alles, was authentisch rekonstruiert werden konnte, wurde ergänzt. Was uns nur zum Teil bekannt war, suchten wir, dem Maß der Authentizität entsprechend, in Material und Form mehr oder weniger abstrahiert zu veranschaulichen. Wir vermieden jedwede Purifikation und trachteten in erster Linie den im 16. Jh. zu seinem höchsten Stand gelangten architektonischen Komplex — vor allem in bezug auf die Atmosphäre — zur Geltung zu bringen. Sämtliche späteren Architekturen sollten, unter Wahrung ihrer Selbständigkeit, durch neutrale oder sich anpassende Schaustellung, dem Zustand der Kirche in ihrer Glanzzeit untergeordnet werden. Alles, was die heutige Funktion des Denkmals erforderte, wurde in erhöhtem Maße aus heutigen Materialien und mit modernen Konstruktionen geplant, unter gleichzeitiger Erschließung der verborgenen Werte des Denkmals. Bei der auf dem Prinzip der Authentizität fußenden Wiederherstellung wurden die unterschiedlichen spezialen Anforderungen mit der Methode des Neubaus bzw. der Rekonstruktion gelöst. Wir suchten die steigernde Wirkung der Gegenüberstellung von Altem und Neuem sowie die wechselseitige Transsubstantiation ihrer Werte zu erreichen. Auch trachteten wir nach dem un verhüllten Selbstausdruck der strukturellen, funktionalen Elemente, nach der didaktischen Verdeutlichung der historischen Aussage des Denkmals. Bei der Restaurierung des Denkmals haben wir beide Eingänge der am Ende des 18. Jh. mit zentralem Grundriß, jedoch langschiffiger Anordnung wiedergeborenen Kirche mit hervorgehobener Betonung beibehalten. Nach Beseitigung von ca. 1000 cm 3 Erdaufschüttung wurde der Fußboden der Kirche bis zum im 16. Jh. bestandenen Niveau gesenkt und mit rotem Marmor belegt, wobei die Stelle früherer Mauern sowie die Nebenräume mit beim Abbau erhaltenen Steinplatten gepflastert wurden. In der westlichen Vorhalle beim Turmeingang blieb das Fußbodenniveau unverändert, und aueb im Vorplatz unter der Orgelempore haben wir annähernd das zur Barockzeit bestandene Niveau beibehalten. Bei den historischen Fußbodenniveaus gestatteten wir nur um den neuen, der Gemeinde zugewendeten Altar eine lediglich eine Stufe betragende Erhöhung, die auch einen abweichenden Belang erhielt. Da alte Stufen fehlten, wurden die neuen aus Kunststein angefertigt. Die alten Steinmetzarbeiten, die aus zum Ausfrieren und Verwittern neigenden Andesittiffstein aus dem Nyilazó-Steinbruch bei Sárospatak verfertigt waren, wurden mit Einlagen aus dem gleichen Stein oder aus Kunststein ergänzt, kleinere Schäden mit Stuckmörtel ausgebessert. Die roh belassenen Steinflächen wurden mit gefärbter Kalkmilch berieselt. Die nahezu 300 m 2 Fensterflächen wurden mit farblosem Glas mit Drahteinlagen geschlossen. Die fehlenden Steinrippen ließen wir durch Eisenrippen von gleichen Abmessungen ersetzen. Als Raumabteilungen fertigten wir aus Glasziegeln Glasbeton wände an, und in ihre Öffnungen setzten wir in sekundärer Verwendung die in der Kirche ausgelösten Barocktüren und -fenster ein. Die Glasziegelwände veranschaulichen mit ihrem Material, daß die in ihnen eingefaßten Denkmalfragmente sich nicht am ursprünglichen Ort befinden. Zugleich erhält ihr Alterswert im modernen Material gesteigerte Bedeutung. Die Innenfassaden, Mauern, Gewölbekappen und sämtliche Grundflächen wurden kalkweiß getüncht, während die architektonischen Gliederungen, die Struktur der mittelalterlichen Kirche und der aufgefundene Abdruck der zerstörten Galerie, mit graugrüner Farbe, der Farbe des dunkelsten, in der Kirche vorgefundenen Steins, hervorgehoben wurden. An der nördlichen Seite sollte einerseits die rohe ausgefugte Steinfläche, andererseits der grüngraue Edelputz die Burgmauer und ihre gleichzeitige Verwendung als Galerie veranschaulichen. Zur Authentifizierung wurden, wo die Möglichkeit vorhanden war, die mittelalterlichen Verputzreste beibehalten. Die alte baufällige Sakristei wurde abgetragen und im nördlichen Seitenschiff unter der Orgelempore, an der Stelle ihrer ehemaligen Treppe, eine neue, durch eine Galerie zweigeteilte Sakristei mit Vorplatz, ein Naßraum, ein elektrischer Schaltraum und ein Anbau mit einer Außentreppe errichtet. Längs der Sakristei haben wir die innere Burgmauerschiebt abgetragen, und auch Teile der Pfeilerverstärkungen ausgebrochen, um die ehemaligen schmalen Wandpfeiler der frühgotischen