Magyar Műemlékvédelem 1961-1962 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 3. Budapest, 1966)

26 Temminck Groll, C. L., De vroegromaansche kerken van Utrecht. Uo. (1959) 35 — 50. - De Nederlandse Monumenten van Geschiedenis en Kunst. Deel IL De provincie Utrecht. s'Gravenhage 1956, 10 — 1(5. — A városalaprajzot 1. a XIV. lapon. 27 Temminck Groll, C. L., Een sleutel tot de gesehedenis van de oude kerk de Delft. Bulletin ... (1901) 77 — 92. 2S Renaud, J. G. N., Middeleewsche kasteien in Limburg. Uo. (1961) 109-140. — Uő., De Hellenburg. Uo. (1959) 51 — 66. w Cinthio, E., The Oldest Bishop Churches in Lund. Meddelanden Fràn Lunds Universitets Hisforiska Museum (1960) 73 — 106. 30 S minier y J., Dégagement, et présentation du chevet de l'ancienne cathédrale de Vaison-laTlomaine. Les Monuments Historiques de la France (1958) 19 — 25. [il Jouven, G., Fouilles des cryptes de l'abbatiale Saint-Pierre de Flavigny. Uo. (1960) 9 — 26. 32 Eroidevaux, Y.-M., L'abbatiale de Lessay. Uo. (1958) 104—150. 33 Verrier, J., Fouilles et découvertes. Uo. (1956) 93 — 100. 31 Koiiard, M., Le château de Caen. Uo. (1962) 1 — 8. DIE BOLLE DER MODERNEN ARCHÄOLOGISCHEN FORSCHUNGEN BEIM DENKMALSCHUTZ In unserem Jahrhundert fordert das steigende Interesse an der Geschichte stets differenziertere theoretische und praktische Forschungen. Auf dem Gebiet der relativ jungen Wissenschaft der Archäologie setzte seit dem 18. Jh. eine intensive Entwicklung ein, die sich teils in einer zunehmenden Differenzierung, teils aber auch in der Ermittlung immer umfassenderer Ergebnisse äußerte. Es ist nur zu natürlich, daß angesichts dieses erhöhten Interesses an der Geschichte die Archäologen bestrebt sind, immer weitere Perspektiven zu eröffnen und zuverlässige Erklärungen zu finden. Daraus folgt eine zweifache Zielsetzung. Zunächst ist man bemüht , möglichst eingehende, präzise Untersuchungen und Analysen durchzuführen. Das Eindringen in die Tiefe der geschichtlichen Kapillaren ist aber nur dann wirklich erfolgreich, wenn man dadurch der möglichst gründlichen, große Zusammenhänge aufdeckenden Erkenntnis und Beurteilung des Kreislaufs der Geschichte näherkommt. Das nächste Ziel ist also, die Vergangenheit in ihrer Gesamtheit zu erfassen, u. zw. ausgehend von den örtli­chen Erscheinungen zu der immer breitere Kreise ziehen­den, allgemeinen Entwicklung. Da die Grabungen zumeist nicht einzelne, sondern mehrere übereinandergeschichtete oder einander durchdringende historische Epochtin aufdecken, tritt die Aufgabe, diese vielseitigen Probleme zu lösen, notgedrungen in den Vordergrund. Aus dem Gesagten sehen wir, daß die Archäologie von den kleinsten geschichtlichen Regungen stufenweise zu den großen Linien der Bewegungen (les Lebens hinüber­leitet, von den Sachbeweisen zu den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Zusammenhängen, von der Lokal- zur Siedlungsgeschichte. Das Leben der Men­schen formen geographische und geschichtliche Faktoren, sie binden es an bestimmte Orte. An zahlreichen Beispie­len läßt sich bezeugen, daß an den gleichen geographi­schen Punkten Jahrhunderte- ja jahrtausendelang, mit kleineren oder größeren Unterbrechungen bzw. fortlau­fend, Siedlungen bestanden, sieh gleichsam übereinander ­schichten. Durch die Geschichte der europäischen Städte wird diese Beobachtung eindeutig bewiesen. In engeren Maßstäben läßt sieh aber das gleiche auch in bezug auf einzelne Bauwerke feststellen. Den Forschern der ^.rchitekturgeschichte ist diese Erscheinung seit langem bekannt, und sie bildete von jeher eines ihrer interessan­testen Arbeitsgebiete. In den verschiedenen Epochen wur­den einzelne Bauwerke, deren praktische Bestimmung, architektonische und strukturelle Ausführung häufig neue Bedürfnisse schufen, bald mehr oder weniger geändert und umgebaut. Durch Mißgeschicke der Ge­schichte und Naturschäden wurden sie oft teilweise oder gänzlich zerstört. Zwischen den Ruinen oder über ihnen, erblühte aber das Leben in den meisten Fällen von neuem, es entstanden neue Gebäude, die die alten umschlossen oder weiterentwickelten, bisweilen aber von Grund auf umgestalteten. So vermitteln uns die Bauwerke unmittelbare Kunde über die kürzeren oder längeren Entwicklungsperioden der Geschichte und der Kunst, über die Bewegungen, die Verzweigungen, die kleineren und größeren Regungen der menschlichen Wirtschaft, Gesellschaft, und Kultur. All dies können uns zumeist auch die Mauern der Gebäudeteile über dem Bodenniveau verraten. Dennoch sind es die unter dem heutigen Niveau geführten Forschungen, die auf den gesamten Fragen­komplex endgültig ein Licht werfen, sie sind es, die die Chronologie der Zusammenhänge und das Wesen der sichtbaren Veränderungen authentisch festlegen. Die Archäologie liefert auf diese Weise die Grundlage zum Erschließen der gesamten Vergangenheit der ein­zelnen Bauten und zur feineren, wahrheitsgetreueren Festlegung ihrer geschichtlichen Wandlungen. Die Not­wendigkeit von Grabungen tritt in erster Linie dort in den Vordergrund, wo es sich um die Untersuchung von Ruinen oder vollständig bis unter das Bodenniveau zer­störten Gebäuden handelt. Die schweren Mißgeschicke, unter denen Ungarn im Laufe seiner Geschichte zu leiden hatte, erforderten schon frühzeitig eine archäologische Forschungstätigkeit. Dies ist die Ursache, warum unser Denkmalschutz bereits in seinen Anfängen, aber auch in seiner Blütezeit auf Ausgrabungen angewiesen war (siehe die Basilika in Székesfehérvár, die Kathedrale in Kalocsa, den Salomon-Turm in Visegrád). Andererseits kann der Denkmalschutz bei den meisten mittelalterlichen Denkmälern auch heute die Grabungen nicht entbehren. Die Kunstzentren der Epoche vor der Türkenherrschaft wurden fast ausnahmslos derart zerstört, daß wir uns häufig nur durch Grabungen ein Bild über sie verschaffen können. Die in den dreißiger Jahren des 20. Jh. in Angriff genommenen Esztergoméi 1 und Visegrádéi' Ausgrabungen und die Grabungen nach dem zweiten Weltkrieg in der Budaer Burg zeichnen sich nicht nur durch ihre gewaltigen Ausmaße aus, sondern vor allem durch das außer­ordentlich wichtige Ergebnis, daß wir durch sie erstmalig ein authentisches, die gesamte Perspektive des histori­schen Lebens klärendes Bild über die gegenständliche Wirklichkeit der wichtigsten mittelalterlichen königlichen Zentren erhalten haben. Außer diesen hervorragend wichtigen Freilegungen wurden, hauptsächlich in den letzten 15 Jahren, zahlreiche weitere Grabungen vorgenom­men. Unsere sieh in letzter Zeit fast von Jahr zu Jahr bedeutend erweiternden Kenntnisse über die romani­schen, gotischen und Renaissancedenkmäler verdanken wir großenteils diesen Erschließungen. Aus dem Gesagten folgt, daß der archäologischen Forschung in bezug auf die Rekonstruktion von alten Bauwerken eine äußerst, wichtige Rolle beim Denkmal­schutz zukommt. Das Interesse konzentriert sich zwar in erster Linie auf die in Frage stehenden Gebäude oder Gebäudekomplexe, doch bleibt die Forschung bei diesem Punkt nicht stehen, sie erstreckt sich vielmehr einerseits auf die geringfügigsten Details, andererseits ist es aber das Bestreben der Archäologen, auch die siedlungs­geschichtlichen Perspektiven zu erhellen. Die klassische archäologische Untersuchungsmethode wird auch auf dem Gebiet der Gebäudeforschung, ebenso wie bei den Freilegungen von Friedhöfen oder Siedlungen, immer mehr zu einer Forderung. Obwohl der Anspruch auf restlose wissenschaftliche Erschließung inmitten der dringlichen Aufgaben des Denkmal Schutzes nur selten erfüllt werden kann, führt man die zur Wiederherstellung unmittelbar notwendigen Grabungen nach der erwähnten Methode durch. Die archäologischen Forschungen im Ausland unter­scheiden sich in ihrem Wesen, ihren Zielen und Methoden nicht von den ungarischen. Dennoch lassen sieh einige 2* I!)

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