Magyar Műemlékvédelem 1991-2001 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 11. Budapest, 2002)

Lővei Pál: Adatok a magyarországi téglagyártás és felhasználás történetéhez

der Unternehmer beim Erhalten des Pachtvertrages übergeben, die weitere Pachtgebühr zahlte er dann der Menge der gebrannten Ziegeln entsprechend fortlaufend. Der Pächter musste manchmal auch das versprechen, dass er eine minimale Menge unabhängig von der Nachfrage produziert bzw. danach zahlt. Die Stadt max­imierte den Verkaufspreis der Ziegeln. Die Stadt nahm nach den von Außerhalb eingebrachten Ziegeln Zoll ein. Dieses System in Győr entsprach ganz dem ín Székesfehérvár, wie auch das Frühere. Dies ist daher bekannt, dass beim Eintreten einer Änderung die zwei Städte dies 1858 brieflich erörtert haben. 1853 erschien nämlich der Regierungsbeschluss, dass auch Privatpersonen auf ihren Gütern Ziegel brennen durften. V. Zur Datierung der neuzeitlichen Ziegeln geben den wichtigsten Anhaltspunkt oft die Zeichen und Stempel auf ihnen. Diese konnten anfangs bei der Verrechnung helfen, so dass die Menge der in den Ofen eingeführten Ziegeln in einen der rohen Stücke geritzt wurde. Die in erster Linie in Győr gewonnenen Erfahrungen, aber auch die Ergebnisse der Baumalforschungen in anderen Landesteilen zeigen, dass in Ungarn, falls die Brennerei eine Ziegel mit Stempel versehen hat, so bezieht sich dies auf alle Stücke. Dies ist in Győr seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, seit dem Erscheinen der Ziegelstempel wahr. Die Stempel kann man zum Teil als Quali­tätssiegel auffassen, konnte aber auch Mittel zum Geltendmachen des militärischen oder städtischen Ziegelbrenner-Privilegs sein, das Brennen ohne Genehmigung entlarven. Den Brauch übernahmen auch die herrschaftlichen Ziegelbrennerein, bei ihnen konnte nur von einer „Machts-, Besitzpropaganda" die Rede sein, bis im 19. Jahrhundert im Marktwettbewerb der Ziegelbrennerein die Stempel auch eine kostenlose Werbung bedeuten konnten. Die Ziegelstempel sind bis zum 19. Jahrhundert, in den Betrieben mit Handarbeit auch noch im 20. Jahrhundert gewölbt. Die frühesten, mit Jahreszahl versehenen Stempel in Ungarn sind aus Győr bekannt. Aus den nach den Quellen schon bisher in die letzten der 1560-er Jahre datierten Wänden der Bischofsburg ist neben dem allgemeinen, „Spange"-artigen Ziegelstempel auf einem Stück die Jahreszahl 1568 zu lesen. Diese Ziegel beglaubigt jene Angabe, dass beim Abbau des Wiener Tores im 19. Jahrhundert auch Stücke mit den Jahreszahlen 1561 und 1571 zum Vorschein gekommen. Von den Zeichen (Spange, Herz, Mond und Stern, Kreuz, Anker, Punkt) die man in die zweite Hälfte des 16, Jahr­hunderts datieren kann, findet man mehrere auch auf zeitgenös­sischen Wiener Ziegeln, was auch nicht verwunderlich ist, da das die Győrer Burg mit Festungen zu einer modernen Grenzburg aus­bauende Militär zum österreichischen Heer gehörte, das Wien vertei­digte, Besondere Serie bilden die Ziegeln mit Stempeln der Győrer Hauptmänner aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Nicht nur in Ungarn, sondern - meines Wissens nach - in ganz Europa einzigar­tig ist jene Ziegelstempel-Serie, die aus Győr bekannt und zum größten Teil mit Jahreszahl versehen ist. Im 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts steht die Jahreszahl größtenteils neben einem Monogramm. Zwischen 1745 und 1815 (vereinzelt auch später) kennzeichnen die Ziegel größtenteils nur Jahreszahlen. Nach 1869 sind nur die Produkte der Esterházy-Brennerein mit Jahreszahl gekennzeichnet. Die Identifizierung der Monogramme auf den Ziegelstempeln ist ohne genauen Fundort und auf Grund dessen die Kenntnisse der Besitzerverhältnisse, der Bauherren im allgemeinen unmöglich, gle­iche, aber jeweils andere Namen bedeutende Ziegelstempel tauchen nämlich an verschiedenen Punkten des Landes oft auf. Bei der Auflösung der Monogramme muss man noch dazu sowohl die Möglichkeit der lateinischen, als auch der ungarischen Schreibweise untersuchen.

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