Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. IV. Band: Vertebrata (Mammalia) (München und Leipzig, 1891-1893)
5. Classe. Mammalia. Säugethiere - Wirbelsäule
Mammalia. Säugethiere. 5 fehlen oder doch auf wenige Stellen der Körperoberfläche beschränkt bleiben. Die Haare sind verhornte Epidermisgebilde, welche in sackförmigen Einstülpungen der Cutis entstehen und bald als weiche biegsame Wollhaare, bald als steife Stichelhaare, harte Borsten oder feste Stacheln (Igel, Stachelschwein) ausgebildet sind. Zur Erhaltung in fossilem Zustand eignen sich die Haare ebenso wenig, wie die hornigen Nägel, Krallen oder Hufe an den letzten Gliedern der Hände und Füsse, oder wie die hohlen Hörner der Wiederkäuer, die Nasenhörner der Rhinoceroten , oder die hornigen Schilder und Platten, welche den Rumpf gewisser Edentaten (Schuppenthiere) , oder den Schwanz mancher Nager (Biber, Ratten), Insektenfresser und Beutelthiere bedecken. Im Gegensatz zu diesen zerstörbaren Epidermisgebilden trotzen die Ossificationen der Cutis den Einflüssen des Fossilisationsprozesses ebenso gut, wie das knöcherne Skelet selbst. Zu diesen gehören die Geweihe der Hirsche und die knöchernen Hautplatten der Gürtelthiere und Glyptodonten. Das Skelet der Säugethiere ist vollständig verknöchert. Die Wirbelsäule besteht aus Hals-, Rücken-, Lenden-, Sacral- und Schwanzwirbeln; ein besonderer Sacralabschnitt fehlt nur den Cetaceen und Sirenen. Die Verbindung der Wirbel wird nicht durch Gelenke bewerkstelligt, wie bei Vögeln und Reptilien, sondern in der Regel durch zwischengelagerte elastische Knorpelscheiben ; es sind darum auch die vorderen und hinteren Flächen der Wirbelcentren eben; nur die Halswirbel Scott, W. B. and Osborn, H. F., Preliminary account on the foss. Mammals from the White River Formation Bull. Mus. Comp, zoology. Cambridge. 1887. VIII. No. 5. — Preliminary Report on the Vertebrate foss. of the Uinta Formation. Proc. Amer. Philos. Soc. Philad. 1887. S. 255. — The Mammalia of the Uinta Formation. Trans. Amer. Philos. Soc. 1889. XVI. pt. III. Toula, Fr., Ueber einige Säugethiere von Göriach b. Turnau. Jahrb. geol. R. Anst. Wien. 1884. Bd. XXXIV. u. Sitzgsber. Wien. Ak. 1. Abthlg. 1885. Bd. XC. De Serres, M., Rech. s. 1. ossem. humatiles des cavernes de Lunel-vieil. Montpellier 1839. 4°. Wagner, Andr., fossile Ueberreste von einem Alfen u anderen Säugethieren aus Griechenland. Abh. k. Bayr. Ak. math. phys. Cl. Bd. III. 1848. 4°. — und Roth, J., die fossilen Knochenüberreste von Pikermi in Griechenland ibid. Bd. VII. 1854. — Neue Beiträge z. Kenntniss d. foss. Säugeth. v. Pikermi ibid. Bd. VIII. 1857. Weithofer, K. A., Beiträge z. Kenntniss d Fauna v. Pikermi Neumayr u. Mojs. Beitr. z. Pal Oester. Ung. 1888. Bd. V.