Hála József, Landgraf Ildikó: Magyarországi bányászmondák (Érc- és Ásványbányászati Múzeumi füzetek 24-25., Rudabánya, 2001)

Bergmanssagen aus Ungarn (Zusammenfassung)

BERGMANNSSAGEN AUS UNGARN Die Studie gibt einen Überblick der ungarländischen Bergmannssagen, deren wichtigsten thematischen Gruppen. Die Verfasser versuchen diese Erzählungen zu systematisieren, gemäss der ungarischen und internationalen Prinzipien der Katalogisierung. Sie sind die ersten, die eine Aufnahme der wichtigsten themati­schen Gruppen, Arten, Typen und Motive der Bergmanns sagen in Ungarn unter­nehmen. Die Hunderte von alten, in gedruckter Form oder als Manuskript aufbewahr­ten Geschichten, aufgrund derer diese Studie geschrieben und die Appendix zu­sammengestellt wurde, sind vom folkloristischem Gesichtspunkt recht verschie­denartig. Es wurde versucht, jene Bergmannsgeschichten zu beseitigen, die nicht in der Folklore wurzeln, und eindeutig der poetischer Phantasie zuzuschreiben sind. Beim Zusammenstellen der Appendix wurden die folgenden Kriterien gel­tend gemacht. Es sollten vertreten sein: 1. alle drei Typen: Dite, Memorate und Fabulate; 2. womöglich alle wichtigen Bergbauzweige (Salz-, Erz- und Kohlen­bergbau); 3. alle einst bedeutende Bergbaureviere Ungarns. Die Bezeichnung „ungarländisch" bezieht sich auf das historische Gebiet Un­garns (Staatsgrenzen vor 1920). Unter „Bergmannssagen" verstehen die Verfasser, wie es auch in der ungarischen und ausländischen Fachliteratur üblich ist, die unter Bergleuten, bzw. unter Mitgliedern von Bergmannsgemeinschaften und Bewoh­nern von Bergmannssiedlungen gesammelten, sich fast ausnahmslos mit Gruben, Bergbau und Bergleuten befassenden Sagen. Diese sind verschiedenen Ursprungs. Es gibt solche, die nur im Bergmannskreis bekannt sind, und auch solche, die aus der Bauersitte in die bergmännische Folklore adaptiert worden sind. Beim Ordnen der Bergmannssagen wurde die an der 1963 in Budapest gehal­tenen Konferenz der International Society for Folk Narrative Research ausgear­beitete Sagenklassifikation gefolgt. Dementsprechend im Genre Sagen unter­scheidet man die folgenden Gruppen: 1. Ätiologische und eskatologische Sagen; 2. Historische und kulturhistorische Sagen; 3. Übernatürliche Wesen und Kräfte / mythische Sagen, Glaubenssagen; 4. Legenden. Die Mehrzahl der Bergmanns­sagen sind historische Sagen oder Glaubenssagen, die ätiologischen Sagen sind seltener. Die Verfasser haben keine solchen Bergmannsgeschichten begegnet, die eindeutig zu den Legenden angeordnet werden könnten. Die eventuell dieser Gruppe angehörenden Texte können in den ungarischen Veröffentlichungen entweder unter den ätiologischen Sagen oder unter den Märchen gesucht werden. Innerhalb der historischen Sagen lassen sich sechs Untergruppen unterschei­den: 1. Sagen über die Entstehung von Kulturorten - Gründungssagen; 2. Ortssa-

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