Hála József, Landgraf Ildikó: Magyarországi bányászmondák (Érc- és Ásványbányászati Múzeumi füzetek 24-25., Rudabánya, 2001)

Bergmanssagen aus Ungarn (Zusammenfassung)

gen; 3. Eigentliche Ortssagen; 4. Kriege, Katastrophen; 5. Helden; 6. Frevel und Strafe. Die Verfasser versuchten sich zu dieser Einteilung zu halten. Die Entdeckung von Erzgängen, Kohlenlagern usw. hing in der Vergangen­heit neben der stets anwachsenden Erfahrung und den überlieferten Kenntnissen und Irrglauben öfters auch vom Zufall ab. In Ungarn, mehrere Kohlenlager wur­den entdeckt Dank an auffallende Naturerscheinungen (Rauch und Feuer infolge von Selbstentzündung). Es gibt spezifisch sagenartige Erklärungen für die Entde­ckung verschiedener Rohstoffe und für die Entstehung, bzw. Gründung von Gru­ben und Bergstädten, die meistens aus der poetischen Einbildungskraft des Volkes geboren sind. In diesen Geschichten führen Pflanzen, Tiere und übernatürliche Wesen den Hirt, den Jäger, den Kalkbrenner usw. zu irgendeinem wertvollen Rohstoff. Diese Sagen weisen grosse Ähnlichkeit auf mit den sog. Schatzsagen. Auch bei diesen Fällen wird über den Fundort des Schatzes geträumt, oder jemand wird vom Licht, Feuer, oder einem Tier zum verborgenen Schatz geführt. Die Sagen und die Entdeckung und Gründung von Gruben können entweder als Glau­benssagen, oder als historische Sagen betrachtet werden. Die Verfasser halten es für richtiger, sämtliche Entdeckungs-, Gründungs sagen in der selben Gruppe, unter den historischen Sagen zu behandeln, in der Studie selbst sowie auch in der Appendix, auch wenn eine gegebene Sage zu den Glaubenssagen nahe steht. Die Bergleute haben zahlreiche Ortsnamenssagen aufbewahrt in Bezug auf die Berge, Täler und eigenartige geologische Bildungen der Umgebung ihrer Sied­lung. Die Ortsnamenserklärungssagen bilden übrigens eine der reichsten themati­schen Untergruppen der Gruppe der historischen Sagen. Ein beträchtlicher Teil der historischen Sagen versetzt die erzählte Ereignisse in die graue Vergangenheit, oft in die Zeiten des Tatarenzuges bzw. der Türken­kriege. Solche findet man auch unter den Bergmannssagen. Dagegen spielen die Helden, Soldaten der ungarischen Geschichte (Könige, Scharführer) nur selten eine Rolle. Die Figuren der thematischen Gruppe Frevel und Strafe werden gestraft (meistens mit Tod) wegen Grausamkeit, Mord, falscher Zeugenaussage usw. In den Bergmannssagen dieser thematischen Untergruppe büssen jene Bergleute, die in der Grube lumpten, schlemmten, Unzucht betrieben oder lästerten. Ein ganz eigenartiger, in keine der oben vorgeführten thematischen Unter­gruppen der historischen Sagen passender Typ ist die „Venedigersage". In diesen Geschichten ein schweigsamer, geheimnisvoller Fremde aus dem Süden (fast immer aus Venedig, daher stammt die Benennung dieses Typs) sucht und findet Mineralschätze, vor allem in den Alpen und im Deutschen Mittelgebirge. Er wird sehr reich, und kann sich leisten, in grossem Luxus zu leben. Dieser Sagentyp ist bekannt in dem gesamten Alpengebiet, in den Sudeten, im Deutschen Mittelge­birge, in der Slowakei bzw. in dem ehemaligen Oberungarn. Freilich weisen die Einzelheiten regionale Unterschiede auf.

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