Dominkovitsné Szakács Anita (szerk.): A Petz János Gottliebnak tulajdonított XVII. századi soproni krónika - C sorozat 6. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2008)

D. Szakács Anita: Petz János Gottlieb krónikája/bevezetés

wetterbedingten Katastrophen; so auch über den Angriff der Haiduck-Kapitänen von Bocskai. Über Europas größten Konflikt des 17. Jahrhunderts, über den Dreißigjährigen Krieg besaß er recht unterschiedliche Informationen, hatte er die Geschehnisse des böhmisch-pfälzischen Krieges, die durch das aktive Mitwirken von Gabriel Bethlen, Fürst von Siebenbürgen bezeichnet waren und auch Ödenburg und seine weitere Region belangten, relativ detailliert geschildert (Nr. 37.), hatte er den späteren Phasen des sich hinziehenden Krieges wenig Aufmerksamkeit gewidmet, obwohl diese das Königreich Ungarn in indirekter oder direkter Weise ebenfalls betroffen hatten. Dieses Defizit ist auch deshalb auffallend, denn wenn wir unsere Quelle mit den zeitgenössischen Ratsprotokollen der Stadt vergleichen, fällt diese Differenz noch mehr auf. Auf Grund von einigen Beispielen der Ratsprotokolle der 1620-er, 1640er Jahre sticht es ins Auge, dass der Chronikschreiher den militärstrategischen Vorkehrungen der Stadt und seiner Umgebung, so z. B. der regelmäßigen Rekrutierung von Soldaten, der Problematik der Beschaffung von Waffen und Schießpulver, der Einquartierung der Soldaten in die Stadt und in ihre Frondörfer (z. B. Einquartierung des Nädasdy-Regimets, oder der Truppen von Zrínyi) in den 1630-er, 1640-er Jahren wenig Aufmerksamkeit widmete.4 Dies aber mindert nichts an den Quellenwert der Chronik, auf den auch schon die neuste historische Forschung hingewiesen hatte, Géza Pálffy rekonstruierte auf Grund der Chronik z. B. die Krönung des Jahres 1681.5 Für die Chronik und seinen Verfasser ist auch eine gewisse Dichotomie charakteristisch. Einerseits werden in der Chronik ähnlich zu den anderen Chroniken bis ins 19. Jahrhundert die Wetterverhältnisse der Stadt und ihrer Region festgehalten (Nr. 25.), off werden in diesem Zusammenhang die Ernteerträge bekannt gegeben, Ergebnisse des Städtebaus beschrieben (z. B. im Falle des Hinteren Tores, Nr. 32.) oder Frucht- und Weinpreise angegeben, andererseits werden auch die Veränderungen in der Stadtleitung nach einer Amtserneuerung oder nach einem Sterbefall angeführt. Über das alltägliche Leben hinaus werden auch Ereignisse der Konfessionalisierung verfolgt. Die Einträge der Chronik sind in chronologischer Reihenfolge festgehalten, je ein Eintrag umfasst ein Jahr, die einzelnen Einträge sind aber von unterschiedlicher Länge und weisen einen unterschiedlichen Informationsgehalt auf, es gibt welche die sich nur über eine oder zwei Zeilen erstrecken, der überwiegende Teil umfasst aber mehrere Seiten, manche sind sogar in Monate untergegliedert. Das Schicksal des selbständigen Königreichs Ungarn wurde in der Schlacht bei Mohatsch/Mohäcs im Jahr 1526 besiegelt. Obwohl Ödenburg nie in die Hände der Osmanengelangte,seineSicherheitwarabererstmitdemAusbauderFestungsstadtRaab/ Győr in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gewissermaßen gewährleistet, bis dahin war sie einer ständigen Bedrohung ausgesetzt. Diese Zwangslage und Gedrängtheit war mit unübersehbaren Folgen, beziehungsweise mit langauswirkenden gesellschaftlichen Prozessen verbunden, die zur Folge hatten, dass die Stadt ab dem zweiten Drittel des 16. 4 Verglichen mit den Ratsprotokollen der Stadt Ödenburg: 1632: Steuerbemessung wegen Kanonen (ebd. 14. pag.), ebd. 1634: Umänderung der Trockenmühle ins Zeughaus (ebd. 110. pag.), 1641: Verstärkung des Hinetern Tors wegen der Türkengefahr (ebd. 90-91. pag.). 5 Géza Pálffy: A Szent Korona Sopronban / Die Heilige Krone in Ödenburg. Sopron-Bp. 2014. passim. 16

Next

/
Thumbnails
Contents