Bél Mátyás: Sopron vármegye leírása III.; C sorozat 4. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2006)
TANULMÁNY - TÓTH GERGELY : Bél Mátyás leírása Sopronról és Sopron vármegyéről: a mű és forrásai
dort Informationen gesammelt hatte. 109 Wir könnten vielleicht annehmen, daß die Anzahl der Dörfer für Mátyás Bél und seine Kollegen zu groß war. In der vorliegenden Beschreibung werden nämlich 172 Dörfer erwähnt, demgegenüber im Stuhlweissenburger Komitat nur 55 und im Veszprémer Komitat 125 Ortschaften. Überdies stellt es sich an einer Steile auch heraus, daß Bél und seine Mitarbeiter nicht jede Ortschaft aufzeichneten. Die Aufzählung der Dörfer im Rábaköz unterbrach der Preßburger Wissenschaftler mit dem Wort reliqui (usw.), dadurch bekannte er, die dort liegenden Ortschaften nicht genau beschreiben zu können. 110 Es gibt aber auch ausführliche Dorfschilderungen. In den Beschreibungen der Dörfer, die sich im Besitz der Stadt Ödenburg befanden, können wir zum Beispiel viele interessante Hinweise lesen. 1 " Das Dorf Frauenhad hat auch eine Sonderstelle, hier erwähnt nämlich der Autor einen interessanten Volksbrauch: die Tradition des sogenannten Langen Tantzes. il1 Leider ist dies aber trotz der nachträglichen Ergänzungen und Korrekturen für dieses Manuskript nicht typisch. Der „Speziale Teil", der die Ortschaften beschreibt, ist also weder im Inhalt noch in der Qualität einheitlich: es wechseln sich darin lange und ausführliche Darstellungen mit eigentlich beinahe wertlosen, wortkargen Bemerkungen. Eine wichtige und nützliche strukturelle Erneuerung von Bél ist die Aufteilung der Dörfer nach Landsgütern, aber es gelang ihm nicht in jedem Fall ganz. Das erhellt sich auch aus dem oben erwähnten Brief der Komitatsversammlung, in dem festgelegt wurde, die Deskription nicht gegen das Komitat verwenden zu dürfen — ohne Zweifel befürchtete man die besitzrechtlichen Angaben von Bél bzw. deren Ungenauigkeiten. Zuletzt müssen wir die Ausführlichkeit der Daten inbezug auf die Familie Esterházy behandeln, die wir sowohl in der Darstellung der Burgen und Schlösser als auch der Dörfer bemerken können. Das ist im Ödenburger Komitat natürlich nicht überraschend, aber der Reichtum der Angaben, die „Informiertheit" im Zusammenhang mit der Familie läßt jedenfalls irgendwelche Zusammenarbeit zwischen der Werkstatt des Autors und der hochadeligen Familie vermuten. III. Der „Pars Generalis" Wie bekannt, geht in den Beschreibungen der Notitia dem „Spezialen Teil" ein „Allgemeiner Teil" (Pars Generalis) voran, der das ganze Komitat behandelt. Er wird in zwei weitere große Einheiten aufgeteilt: die „Naturgeographische Sektion" charakterisiert die Bodengestaltung, Flora und Fauna sowie dei Landwirtschaft des Komitats. Die „Politische Sektion" gibt die Ge109 Über das Dorf Haracsony schrieb der Autor empört, daß die Dorfbwohner die harmlosen, fragenden Fremden beinahe totgeschlagen haben. — EFK Hist. I. vv. p. 147. 110 Ebenda, p. 159. 111 Ebenda, pp. 159-167. 112 Ebenda, pp. I44a-b.