Bél Mátyás: Sopron vármegye leírása III.; C sorozat 4. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2006)

TANULMÁNY - TÓTH GERGELY : Bél Mátyás leírása Sopronról és Sopron vármegyéről: a mű és forrásai

keinen anderen Beweis dafür gegeben hätten, wozu sie in Waffen, in Treue und im Ertragen jeder Unheil fähig sind, dies allein wäre zu ihrem Ruhm, und zum Verdienen des Wohlwollens des besten Königs auch sicher genü­gend gewesen." (§ XX) In dieser etwas schwerfallenden Sentenz formulierte Bél genau die politische Idee der königlichen Freistadt, also das Bild des für seinen König zu allem fähigen Bürgertums. Ähnlicherweise, jedoch in einer kürzeren Form und etwas bitterer faßte er die Geschichte der viele Schaden angerichteten Kurutzenbelagerung zusammen: „Die Ödenburger litten viel während dieser Belagerung, um ihre alte Treue gegenüber dem König mit einem neuen Beweis zu unterstützen." (§ XXXIV) Es ist leicht zu ersehen, daß Bél der Stadt Ödenburg gegenüber eine of­fene Sympathie hatte, deshalb strebte er danach, die Stadtgeschichte im an­genehmsten Licht darzustellen. Bei Behandlung von Krisensituationen war er mit dem Bürgertum sehr verständnisvoll, und fand immer einen Grund dafür, wenn die Stadt den Weg der oft erwähnten Treue verlassen hatte. Über den Einlaß der Truppen von Bethlen verschwieg er einfach die Wahrheit — das hätte dem von ihm geformten Bild widersprochen, aber er durfte den damaligen Parteiwechsel der Stadt in seinem Werk nicht propagieren. Seine Voreingenommenheit gegenüber der Stadt ist natürlich verständlich, denn er stand tausendfach in Verbindung mit Ödenburg. Vielleicht ist aber noch wichtiger, daß er im naheliegenden Preßburg lebte, in einer anderen könig­lichen Freistadt, und er fühlte sich an den Ödenburgern, an ihrem Schicksal und an ihrer Geschichte gebunden. Als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Haynóczi und Bél nahm der Umfang der Beschreibung der Stadt Ödenburg auf mehr als der dop­pelte zu und das Werk übertrifft auch in der Qualität die frühere Variante. Die fruchtbare Zusammenarbeit und die Vielschichtigkeit des so entstan­denen Werkes sind vor allem auf zwei Ursachen zurückzuführen. Einerseits gehörte Ödenburg — durch seine evangelische Schule und Gemeinde — or­ganisch in ein Verbindungsnetz hin, mit dessen Hilfe Bél auch in anderen Fällen Daten sammeln konnte, vor allem über die oberungarischen Komitate. Dieses Verbindungsnetz benutzte Bél, als er Haynóczi um Datensammeln bat. Andererseits, wie oben schon erwähnt, verfügte Ödenburg — ähnlieh den anderen nordwestungarischen, aber im Gegensatz zu den meisten unga­rischen Städten — über eine lebendige historische Tradition, erhaltengeblie­bene Urkunden und bedeutende lokale Literatur und Geschichtsschreibung. Diese Tradition übermittelte Haynóczi Bél, und baute Bél später in sein Werk ausgezeichnet ein. Außerdem benutzte Bél zur Beschreibung offensichtlich auch andere Quellen, wie zum Beispiel die Familiengeschichte der Serpilius. Die von Haynóczi geschickten Informationen überlegte er, also er leistete mit der Beschreibung eine sehr ernste Arbeit. Sein Fleiß an der Darstellung von

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