Feljegyzési könyv 1492-1543; A sorozat, 3. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2006)

Die Rolle des Gedenkbuches in der Geschichte der Odenburger Stadtverwaltung

Differenzierung der Verwaltungsaufgaben und mit der Festigung des Gremiumprinzips leisteten ab etwa 1310 auch zwölf Geschworene (iurati) ihren Beitrag. Sie wurden jedes Jahr am Sankt Georgs-Tag (24. April) von den Bürgern der Stadt gewählt. 6 Im Vergleich zum vorhergehenden Zeitraum und abweichend von den meisten anderen ungarischen Städten erlebte die Stadtverwaltung von Ödenburg im Laufe des 14. Jahrhunderts eine tiefgreifende Wandlung. Die erhalten gebliebenen Schriften bezeugen, dass sich ab den Zwanzigerjahren des 14. Jahrhunderts neben dem Stadtrichter eine andere selbständige Führungsposition durchsetzte: die des Bürgermeisters (magister civium), dessen Amt in den Quellen ab 1376 regelmäßig als gewichtiger und bedeutsamer eingestuft wurde als jenes des Richters. 7 Im Laufe der Zeit gewann das Bürgermeisteramt immer mehr an Bedeutung; gleichzeitig wurde auch das Gremium der Geschworenen immer häufiger als „Rat" bezeichnet. Ab dem beginnenden 15. Jahrhundert bestand die Stadtführung aus dem Rat und zwei Hauptämter, nämlich dem Richter und dem etwas höherrangigen Bürgermeister. 8 Ab dem 15. Jahrhundert konnte die Stadtgemeinde, also die Gesamtheit der Hausbesitzer, ihre Meinung am Tag des heiligen Markus (25. April) öffentlich zum Ausdruck bringen. Hier hatte man die Möglichkeit, sich mit Vorschlägen, Bitten und Kritiken an die Stadtführung zu wenden. Die Vertretung des Bürgertums in öffentlichen Angelegenheiten wurde auch durch den jährlich gewählten Vierundzwanziger-Rat (d. h. dem Äußeren Rat) 48-59, 63-67, 74—80; Károly Mollay: Sopron a középkor végén [Ödenburg im Spätmittelaltet]. Soproni Szemle [Odenburger Rundschau] (im weiteten: SSz) 10 (1956), 31-42; Imre Holl: Sopron (Ödenburg) im Mittelalter. Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae 31 (1979), 105-145; Imre Holl: The development and topography of Sopron in the Middle Ages. In: László Gerevich (Hg.): Towns in Medieval Hungary, Budapest, 1990, 96-102; Katalin Szende: Otthon a városban. Társadalom és anyagi kultúra a középkori Sopronban, Pozsonyban és Eperjesen [Zu Hause in der Stadt. Gesellschaft und materielle Kultut im spätmittelaltetlichen Ödenburg, Preßburg und Eperies]. Budapest, 2004, 11-57, 298-309. 6 Uber die Entstehungsphase der Stadtvetwaltung informiert uns: József Timitz - Anita Szakács: Sopron város tanácsa bírósági jegyzőkönyveinek regesztái [Die Regesten der Odenburger Ratsptotokollen] I. 1533-1554. (im weiteren: Tirnitz - Szakács 1996) Sopron, 1996, 7-11. Über die Verwaltungspraxis der für Ödenburg musterhaften Nachbar-, bzw. deutschen Städte gibt eine umfassende Darstellung: Eberhard Isenmann: Die Deutsche Stadt im Spätmittelalter. Stuttgart, 1988, 131-209. 7 Die obigen Erscheinungen sind mit den gesellschaftlichen Prozessen der Städte Wiener Neustadt, bzw. Wien eng verbunden, die halt die wichtigsten abendländischen Beziehungen der Stadt Ödenburg repräsentierten. Bereits im 13. Jahrhundert haben die beiden Siedlungen sowohl auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche, als auch kulturelle Entwicklung von Ödenburg einen grossen Einfluß ausgeübt. Über die Stadtgeschichte des Gebiets siehe Ferdinand Opll: Das österreichische Städtewesen vom Mittelalter bis zum Beginn des 17. Jahr­hunderts. Pro Civitate Austriae — Informationen zur Stadtgeschichtsforschung in Osterreich 13 (1991), 17-34. Über Wiener Neustadt: Josef Mayer: Geschichte von Wiener Neustadt I. Wiener Neustadt im Mittelal­ter. 2. Teil: Eine Glanzperiode det Stadt (1440-1500). Wiener Neustadt, 1926; Gertrud Gerhard: Wiener Neustadt. Geschichte, Kunst, Kultur, Wirtschaft. Wien, 1978, 37-301. Über Wien siehe: Peter Csendes - Ferdinand Opll (Hg.): Wien: Geschichte einer Stadt, Band. 1 : Von den Anfängen bis zur ersten Türkenbe­lagerung (1529). Wien, 2001 und Band 2: Die frühneuzeitliche Residenz (16. bis 18. Jahrhundert). Wien, 2004. 8 Über die österreichischen Besonderheiten des Bürgermeisteramtes deutscher Herkunft informiert uns: Felix Czeike: Das Wiener Bürgermeisteramt im Hoch- und Spätmittelalter. In: Walter Aspernig et ah: Wiener Bürgermeister im Spätmittelalter. Wien, 1980, 3-16; Richard Perger-Walter Hetzer: Wiener Bürgermeister der frühen Neuzeit. Wien, 1981.

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