Bírósági Könyv 1423-1531; A sorozat, 2. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2005)
Die Stadtbücher und das Ödenburger Gerichtsbuch (László Blazovich)
Daten für die Nachwelt. 10 Die Rechnungsbücher der Stadt Kaschau sind ab 1431 erhalten. In Transsylvanien sind in den Archiven der Städte Hermannstadt, Bistritz und Kronstadt eine Vielzahl mittelalterlicher Abrechnungen erhalten. Eine Auswahl dieser Abrechnungen — besonders aus Hermannstadt — veröffentlichte 1880 in einem stattlichen Band der Ausschuss des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde. Im Band sind — nebst zwei früheren — lateinischsprachige Quellen aus dem Zeitraum 1467—1516 publiziert. Die ebenfalls lateinischsprachige Abrechnung von Klausenburg aus dem Jahre 1496 veröffentlichte Károly Szabó. Die genannten Bände enthalten nicht Einträge gemischten Inhalts, sondern Daten der Finanzverwaltung der jeweiligen Städte. 11 Wie aus den kurzen einleitenden Ausführungen ersichtlich, die Verfasser mittelalterlicher Rechnungsbücher haben eine Vielzahl nicht finanzieller Information festgehalten: Informationen, auf die sie während der Arbeit gestoßen sind bzw. die sie für aufzeichnenswert hielten. Das ist ebenso bei den Stadtbüchern der Fall. Der einschlägigen Literatur zufolge setzte die Stadtbuchführung etwas später, Ende des 14. Jahrhunderts: in den 1390er Jahren ein. Das erste bekannte Stadtbuch wurde in Odenburg 1390 angelegt und enthält Einträge bis 1517. Das zweite wurde von 1393 bis 1472 geführt, enthält aber auch auf das Jahr 1374 zurückverweisende Daten. 12 Nebst den beiden Ödenburger Stadtbüchern datiert auch die lateinisch sprachige Acta iudiciarie civitatis Cassoviensis (1393-1405) aus Kaschau früher als das erste Wiener Stadtbuch, das erst 1395 angelegt wurde. 13 Wären die Stadtbücher aus Kaschau und Preschau nicht erhalten geblieben, könnte man sehr wohl annehmen, die Abfolge der Entstehungszeiten beweise die West-Ost Ausbreitungsrichtung der städtischen Schriftlichkeit einschließlich die Verwendung der deutschen Sprache im städtischen Schriftwesen. Die Annahme trifft für Mitteleuropa zwar im Allgemeinen zu. Die Erscheinung der Schriftlichkeit in den Städten der Alpen-Karpaten-Region hängt jedoch davon ab, ob in der jeweiligen Stadt Bedarf an Verschriftlichung bestand bzw. ob ein für diese Arbeit geeigneter Schreiber gefunden werden konnte. Die Sprache der Stadtbücher ist von ähnlichen Faktoren geprägt worden. 10 Fejérpataky 619-645.; Iványi Béla: Eperjes város középkori számadáskönyveinek jogtörténeti vonatkozásai. In: Fejérpataky emlékkönyv. Bp. 1917. 243-262.; Sasinek Viktor Ferenc: Zólyom város számadásaiból 1400—1470. Történelmi Tár. 1893. 361—368.; Demkó Kálmán: Kassa város régi számadáskönyvei 1431—1523. Kassa. 1892. Kemény Lajos: Kassa régi számadáskönyvei 1431— 1533. Kassa 1892. 11 Rechnungen aus dem Archiv der Stadt Hermannstadt und der sächsischen Nation. Hrsg. Ausschuss des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde. I. Bd. von c. 1380-1516. Hermannstadt 1880; Szabó Károly: Kolozsvár város 1496-iki számadása. Történelmi Tár 1883. 571—584. 12 Sopron szabad királyi város története. II. rész. I. kötet. Végrendeletek és egyéb feljegyzések. Közli: Házi Jenő. Sopron 1930. 13 Acta iudiciaria civitatis Cassoviensis 1393-1405. Das älteste Kaschauer Stadtbuch. Bearb. Ondrej Halaga. München 1994. (Buchreihe der Südostdeutschen Historischen Kommission. 34. Bibi. XIII-XVL); Brauneder, Wilhelm - Jaritz, Gerhard: Die Wiener Stadtbücher 1395-1430. Teü I.: 1395-1400. (Fontes rerum Austriacarum. Abt. 3. Fontes iuris Bd. 10.) Wien-Köln 1989; Brauneder, Wilhelm — Jaritz, Gerhard — Neschwara, Christian: Die Wiener Stadtbücher 1395—1430., Teil 2. 1401-1405. Fontes rerum Austriacarum. Abt 3. Fontes iuris Bd. 16.) Wien. 1998.