Bírósági Könyv 1423-1531; A sorozat, 2. kötet - Sopron Város Történeti Forrásai (Sopron, 2005)
Die Stadtbücher und das Ödenburger Gerichtsbuch (László Blazovich)
Stadtbücher wurden im 15. Jahrhundert in einem fort aufgelegt, in Kremnitz etwa ab 1426. 14 Mehrere dieser Kodizes sind verschollen: bspw. die der königlichen Residenzstadt Ofen oder der Stadt Szegedin. Die Existenz des Letzteren ist z.B. durch die Kirchenstiftung des Bischofs von Zagreb, Lukas bekannt. Als er nämlich 1501 einer Pfarre seiner Geburtsstadt eine Stiftung machte und damit für den Bau einer Kapelle und den Unterhalt zweier Kapläne sorgte, vergass er nicht anzumerken, dass die Urkunde in das Stadtbuch kopiert werden soll. Dieses Stadtbuch wurde im Gegensatz zu den Obigen offensichtlich lateinisch geführt. 15 Die städtische Geschäftsführung erfolgte in Zagreb, Sillein und Kaschau offenbar lateinisch. In Sillein wurde später von Latein auf Deutsch, dann auf Tschechisch gewechselt, in Kaschau von Latein auf Deutsch. 10 In Preschau wurden ähnlich wie in Odenburg gleichzeitig zwei Bücher geführt: das Stadtbuch, i.e. das Protokollbuch der königlichen Freistadt Preschau (1424—1509) bzw. das — abgesehen von einigen deutschsprachigen Einträgen - lateinische Testamentbuch (1474-1513). Die Sprache des Protokollbuches ist bis 1449 lateinisch, dann deutsch, im Jahre 1491 gemischt, ab 1492 wieder lateinisch. Die Verwendung der Stadtbücher erwähnt in Bezug auf die Verjährung des Vermögensrechtes zwischen Bürgern (in protocollum seu librum civitatis annotare) auch Werbőczy in seinem Tripartitum. 17 In den grundherrlichen Städten etablierte sich die Schriftlichkeit langsamer. Werbőczy bestätigt zwar nebst Städten auch das Recht der Marktflecken (oppida) für die Verwendung eines authentischen Siegels in zwischen ihnen bestehenden und in ihnen vorgetragenen Rechtsangelegenheiten. Protokolle der oppidorum sind jedoch erst aus späterer Zeit überliefert. Das Gerichtsbuch der früheren königlichen Freistadt Käsmark, ab 1462 Besitz von Imre Szapolyai, wurde 1533 angelegt. 18 Im Buch wurden öffentliche und Privatangelegenheiten, historisch gewordene Ereignisse — zum Beispiel die Schlacht von Mohács, der Tod des Königs Ludwig IL — gleichwohl aufgezeichnet. Uber Gritti bzw. das Schadenfeuer in der Stadt im Jahre 1538 wird ebenfalls berichtet und auch das im Besitz des Stadtpfarrers befindliche Inventar wird ins Buch eingeführt. Die Mehrzahl der aufgezeichneten Fälle machen neben manchen Strafsachen dennoch Vermögens- und erbrechtliche Sachen aus. Das deutschsprachige Gerichtsbuch fügt sich aufgrund seines Inhalts in die Reihe der Stadtbücher. Das gleiche gilt für die Protokolle des Magistrats der Stadt Debreczin, die ab 1547 geführt werden. Die Einträge der überlieferten lateinischsprachigen Kodizes, deren ungarischsprachige Regesten kontinuierlich veröffentlicht werden, erhellen das öffentliche und Privadeben in Debreczin bzw. die entsprechenden Rechtsgebiete. Das Stadtbuch des Marktflecken Miskolc mit überwiegend ungarischsprachigen Einträgen 14 Csukovits Enikő: ebd. 2002. 15 Reizner János: Szeged története IV. Oklevéltár név- és tárgymutató. Szeged. 1900. 90—92. 16 Solymosi László. Manuskript. 17 Iványi Béla: Eperjes szabad királyi város jegyzőkönyve 1424—1509. Történelmi Tár 1909. 118— 133., 161-181. Ders.: Eperjes város végrendeleti könyve 1474—1513. Történelmi Tár 1909. 438449. Werbőczy István Hármaskönyve. Fordították, bevezetéssel és utalással ellátták Kolosvári Sándor és Óvári Kelemen. Magyarázó jegyzetekkel kíséri Márkus Dezső. Bp. 1897. III. rész 15. cím 2. §. 18 Werbőczy, Hármaskönyv II. rész 13. cím. 3. §. Piirainen, lipo Tapani — Ziegler, Ame: Das älteste Gerichtsbuch der Stadt Käsmark/Kezmarok aus den Jahren 1533-1553.