Dominkovits Péter: Adalékok és források a soproni evangélikus városvezető és szellemi elit 17 - 18. századi társadalomtörténeti kutatásához, végrendeletek (Sopron, 2018)
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Waß aber meine Kinder anderter Ehe, alß welche jch mit Frauen Eva, einer ge- bohrnen Gallin seeflig] erzeuget, anlanget, wenn ich alles beschreiben sollte, waß mich diseiben, insonderheit die Söhne gekhostet, würde nach Proportion meines Allezeit geringen Vermögens ein groß Facit heraus körnen, sintemahlen wie ich es ihnen, meinen Kindern, offt erzehlet, daß da ich ihre nunmehr in Gott ruhende Mutter geheirathet, so ist nach unserer Hochzeit (welche ich nach der Oberhun- gar[ischen] Stätte Gebrauch selbst aus meinem Vermögen, und zwar kostbahr aus- richten müßen) da ich noch kein einziges Grundstuck dazumahl gehabt, von meiner ganzen Paarschafft überblieben dreyßig Gulden alldortigen Werths, ieden p[e]r 50 Kr[eutzer] gerechnet, in deme ihre Liebe Eltern ihr nichts, alß neben einem ehrlichen und guten Nahmen alldortgebräuchige Ehren-Kleidung und etwas von Bethund Leinengewandt mitgegeben, deßen Wehrt sich auch nicht hoch erstrekhet, und meisten theils sie selbst genuzet, und in ihrer Krankheit verbrauchet worden, daß allso mein weniges Vermögen, so ich durch Gottes gnadenreichen Seegen, mit viler Mühe und saurem Schweiß, ia vielmahls Leibs- und Lebensgefahr, in meiner principaln Geschäffte, in Ober Ungarn erworben, und nochmahls anhero nacher Oedenburg transferiret, bloß mein eigen erworbenes Gut, und pure peculium quasi castrense gewesen, zumahlen ich von demselbigen nicht allein mich, sie, und die un- serigen ehrlich und unsern Stande gemäß erhalten müßen, sondern auch, nach deme diselbe, meine see[lige] Haußfrau, allhier erkranket, und fast ein ganzes Jahr gesoch- et, in die Apotheken, wie nicht weinger nach ihrem Tod, auf ihren Conduct zusamen etlich hundert Gulden aufgangen, daß allso solche Expensen ihre dotem (welche jhr, vermög derer Landrechte signanter part. 1. tit. 93. et seq. in deme ich, alß ich sie geheirathet nirgends mit bürgerlicher Pflicht verbunden gewesen, sondern alß ein Freyer von Ackl in Ober Ungarn gelebet, nach Propotion meiner damahligen Güter gebührte) weit übertroff[en]. Dannenhero kan ich eo respectu gedacht meinen Kindern kein mehrers Muttergut denominiren, alß die jenigen hundert Reichsth[a]l[e] r, welche ich jhr an unsern Hochzeitstage zu Kaysersmarkt,161 alß ein Morgengabe oder Heirathgut benennen laßen, sondern sie wollen damit vor Lieb nehmen, waß auf eines ieden Auferziehung aus den Meinigen aufgangen, und werden meine liebe unerzogene drey Söhne drittes Ehe bey weitem nicht so vil zu ihrer Aufferziehung zugewarten haben, alß jene gekostet, in deme auf den seefligen] Tobias nach seiner Mutter Tod hin und wider zu seiner Unterhaltung und Ausstaffirung weit über sechshundert Gulden aufgangen, und weil auch die Erhaltung der Tobias Gallischen großväterlichen Erbsportion (welche ich meinen Kindern völlig cetiret, ungeacht ich, nach Käßmarkischem Recht, auch den halben Theil hette zugewarten gehabt) vil Mühe und Expensen gekostet, in deme ich von Oedenbjurg] bißhinein vier Reisen deßweg[en] thun müßen, derer mich iede über hundert Guldfen] Kay[serisch] gekostet, könnte allso mit gutem Fug mein übriges Vermögen, so nach Abzug der Schulden sich nicht gar hoch erstreken wird, allein vorgedacht meinen armen drey unerzogenen Kindern deputiren, damit es aber nicht dahin möge gedeutet werden, alß ob ich seine genzlich enterben wollte, so soll: meiner Tochter Eva Serpilin, vor161 Késmárk, németül Käsmark, ma Kezmarok, Szlovákia 163