Dominkovits Péter: Második telekkönyv 1554-1580 (Sopron, 2015)
Irodalomjegyzék
Das zweite Grundbuch der Stadt Ödenburg/Sopron Das zweite Grundbuch der Stadt Ödenburg/Sopron ist eine der Ödenburger Stadtbücher der Frühen Neuzeit, das sowohl in der Struktur, in der Informationsbasis seiner Einträge, als auch in der Person des schriftführenden Notars eine Kontinuität zum sog. ersten Grundbuch darstellt.1 Es wurde in einem Buchformat von einer Maße von 24x35x9 cm festgehalten, dessen Aufarbeitung noch auf sich wartet. Diese Quelle entstammt aus jenem Zeitabschnitt der amtlichen Schriften, in dem in der Amtstätigkeit der städtischen Kanzlei nicht mehr einzelne Stadtbücher oft von unterschiedlichem Inhalt dominierten, sondern thematisch angelegte städtische Bücherreihen, wie z. B. die Reihe der ihren Beginn ab 1533 nehmenden Ratsprotokolle, oder die Bücherreihe der Rechnungsbücher der Stadtkammer ab 1529, die die Ausgaben und Einnahmen der Stadt bis ins 17. Jahrhundert — abgesehen von kleineren Veränderungen — in gleich anhaltenden Spaltenreihen jährlich festgehalten hatte. Zu diesen Bücherreihen zählen auch die bis zu unserem Jahrhundert nur mehr fragmentarisch erhalten gebliebenen Bände der Bürgerbücher.2 Dieser Quellentyp gilt laut Handbuch der österreichischen Historiographie als Quellebasis für der kommunale Selbstverwaltung, bzw. Autonomie,3 diese Art des kommunalen Selbstverwaltungsrechtes hatte auch das Tripartitum von István Verbőczi (Titel 8. 1-3. §) anerkannt, auch die schriftführenden städtischen Notare hatten dieses Stadtbuch als Grundbuch bezeichnet. Obwohl diese zwei Stadtbücher des 15. und 16. Jahrhunderts (das erste und das zweite Grundbuch) mit ihren maßgeblichen Einträgen grundlegende Informationen zu der mittelalterlichen, frühneuzeitlichen Topographie der Stadt Ödenburg leisten,4 sind sie nicht Vorläufer der Grundbücher des 18. Jahrhunderts,5 d. h. sie gewähren keinen Einblick in den Immobilienzustand der Stadt oder ihrer einzelnen Stadtteile zu einem gewissen Zeitabschnitt, sondern halten die Änderungen der Immobilien der Kerngebiete und der Peripherie der Stadt fest, sie erfassen grundlegend die Käufe der Immobilien der Innen- und Außenbereiche der Stadt. Die Datenerfassung des Grundstückverkehrs ermöglicht 1 Siehe Veröffentlichung des ersten Grundbuches: MOLLAY, Sopron, 1993., Quellen zur Geschichte der Stadt Ödenburg. Rehe A, Band 1. Signatur der Quelle / MNL / Ungarisches Nationalarchiv, Soproner Archiv des Komitates Györ-Moson-Sopron, Archiv der Stadt Sopron / SVL, Lad. IX. et J. Nr. 2. 2 Nach der Tradition der Ödenburger lokalen Geschichtsschreibung ist die Analyse des Einbandes die Aufgabe der Zukunft. 3 KNITTLER, 2004., 386., über die Städte von Niederösterreich s. n. KNITTLER, Herbert, Waldvirtler Städte in der Frühen Neuzeit, beziehungsweise die Aufsätze von Thomas Winkelbauer (Winkelbauer: Wir die armen Untertanen Euer Gnaden. In: Zwischen Herren und Ackersleuten. Bürgerliches Leben im Waldvirtel 1500-1700, Horn., 1990., S.20-37., 37-66.). 4 In der Stadttopographie hatte Ferenc Dávid die Angaben beider Grundbücher aufgearbeitet, 2012. Unter der Chefredaktion von Katalin Szende erschien 2010 der erste Band der Reihe der Ungarischen Stadtatlase, beziehungsweise das historische Stadtatlas von Sopron. 5 Das Grund- und Häuserverzeichnis der Innenstadt wurde von HAZI, 1965 publiziert. 13