Szili Ferenc: Kivándorlás a Délkelet-Dunántúlról Horvát-Szlavónországba és Amerikába 1860-1914 (Kaposvár, 1995)

Resümee

FERENC SZILI AUSWANDERUNG AUS SÜDOST-TRANSDANUBIEN NACH SLAWONIEN UND AMERIKA 1860-1914 RESÜMEE In den Jahrzehnten um die Jahrhundertwende wurden sowohl die zeitgenössi­schen Wissenschaftler - Historiker, Ökonomen, Soziologen - Politiker, Publizisten, Dichter, Schriftsteller als auch die Leiter der Verwaltung auf das erschreckende Maß der Auswanderung aufmerksam. Mit der Literatur über dieses Thema könnte man eine Bibliothek füllen, aber auch die Presse im Komitat und die lokale städtische Presse befasste sich fast täglich mit dieser gesellschaftlichen Erscheinung. In der letzten Jahrzehnten sind Synthese schaffende, grundlegende Arbeiten erschienen, wie die Studie von István Rácz: „Die Bauernmigration und deren Beurteilung in Ungarn 1849-1914" sowie die Monographie von Julianna Puskás: „Ungarische Auswanderer in den Vereinigten Staaten 1880-1940". Man hält ebenfalls für eine bedeutende Arbeit die zweibändige Monographie von Albert Tezla und Kathy Elaine Tezla, die unter dem Tiel „Irgendwo drüben im Märchenland...", Amerikanische Ungarn 1895-1920 herausgegeben worden ist. Wir meinen, daß die vertikale und vielfältige Untersuchung der Auswanderung aus Südost-Transdanu­bien die globalen Feststellungen bestätigt, die die oben erwähnten Autoren in ihren Arbeiten aufgezeichnet haben. Dabei kann man auch die LJnterschiede merken, die für andere Regionen nicht charakteristisch waren. Man kann auch die eigenartigen Verhältnisse der Mikrogegende und der einzelnen Siedlungen verfolgen. Während unserer Forschungsarbeiten wurde offenbar, daß die Auswanderung nach Amerika getrennt in sich selbst nicht zu untersuchen ist, da sie eng mit der inneren Migration verbunden ist, die ab dem XVIII. Jahrhundert zur Geltung kam. Man kann ebenso einen Zusammenhang zwischen der Auswanderung nach Slawonien und der nach Amerika ab I860 finden. Wir möchten betonen, daß die Ursachen zur Auswanderung bei beiden Fällen gleiche wirtschaftliche, gesellschaftliche und soziologische Mo­tivationen aufweisen. Wir verfolgen, wie die Population-Migration in der Region - in den Komitaten Somogy, Tolna und Baranya - in den XVIII-XIX. Jahrhunderten zur Geltung kam. Danach haben wir in einem getrennten Kapitel geprüft, wie die agrarkapitalistische Entwicklung auf die verschiedenen Schichten des Bauerntums wirkte, bzw. welcher Zusammenhang sich zwischen Auspowern und Auswanderung zeigte. Wir haben ebenfalls die Verschärfung der gesellschaftlichen Spannungen, die in agrarsozialisti­schen Bewegungen zum Vorschein kamen, die abweichenden, spezifischen Merk­male auch innerhalb der gegebenen Region betonend vorgestellt. Die verspätete Entwicklung der Industrie in der Region induzierte sowohl die innere Migration als auch die Auswanderung. Vor allem trug aber die verzerrte Agrarstruktur dazu bei, daß viele ihr Heimatland verließen. Wegen der Verspätung der im Vergleich zu der früheren Zeitepoche sich dynamisch entfaltenden wirtschaftlichen Entwicklung

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