Leopold Auer - Manfred Wehdorn (Hrsg.): Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv (2003)

Bestände - VI. Weltreise

188 Weltreise 9 Österreicher erforschen Brasilien 1 831 (Nachträge bis 1835) Karte von BRASILIEN, worauf die Reisen der k. k. Österreich. Naturforscher Dr. Pohl u. Johann Natterer aus­gezeichnet sind Druck, Papier Hofarchive, Oberstkämmereramt 311 Rubrik 58-3, ad ZI. 1 725/1 836 Als im Jahre 1817 Erzherzogin Leopoldine als Gemahlin des portugiesisch-brasilianischen Thronfolgers und späteren ersten Kaisers von Brasilien, Dom Pedro, nach Rio de Janeiro reiste, folgte ihr eine Delegation österreichischer Naturforscher, die die großteils noch unbekannten Gebiete des riesigen Landes erkunden sollten. Leopoldine selbst hatte sich seit früher Jugend für Naturwissenschaften interessiert und sandte bis knapp vor ihrem Tod (am 11. Dezember 1826) reichhaltige Kollektionen von Mineralien nach Wien. Die ausgesuchten Wissenschaftler sammelten auf ausgedehnten Reisen kistenweise Tiere, Pflanzen und Mineralien; Maler hielten Landschaften und Tiere in Bildern fest. Die meisten Österreicher ertrugen das tropische Klima kaum und kehrten zusammen mit ganzen Schiffsladungen natúr- und volks­kundlicher Materialien in die Heimat zurück, als letzter Dr. Johann Pohl im Oktober 1821. Nach weiteren Reisen kreuz und quer durch Brasilien kam Johann Natterer erst im Herbst 1836 wieder in Wien an, wo man ihn beinahe schon ver­gessen hatte. Die reichen brasilianischen Sammlungen wurden zwar 1848 beim Brand des Naturalienkabinetts am Josephsplatz teilweise zerstört, der Rest zählt aber heute noch zu den wertvollsten Beständen des Naturhistorischen Museums und des Museums für Völkerkunde in Wien. Ernst Petritsch

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